Wildnispark Zürich: Biber ist neu auch im Sihlwald heimisch
Nagespuren an jungen Bäumen, Spuren im Schnee und eine Wildtierkamera haben ihn verraten: Der Biber ist im Sihlwald angekommen. Wie der Wildnispark Zürich am Dienstag mitteilte, ist der fleissige Nager eine willkommene Bereicherung der Artenvielfalt.
Quelle: Stiftung Wildnispark Zürich / Stefan Eichholzer
Schnappschuss der Wildtierkamera in Sihlwald: Der Biber ist im Wildnispark Zürich angekommen.
Vor 200 Jahren sei der Biber wegen intensiver Bejagung aus der Schweiz verschwunden, wie der Wildnispark Zürich am Dienstag mitteilte. Erst dank Wiederansiedlungsprojekten zwischen 1956 und 1977 habe sich der Bestand wieder erfreulich entwickelt. Heute leben in der Schweiz knapp 5'000 Tiere. Die im Kanton Zürich lebenden Biber gehen dabei hauptsächlich auf Aussetzungen im Aargauer Wasserschloss, an den Thurgauer Nussbaumerseen und dem Zürcher Thurspitz zurück.
Von der Limmat zur Sihl ausgebreitet
Schon länger wieder heimisch ist der Biber an der Limmat. Diese Population hat sich laut nun vom Hauptbahnhof Zürich her, wo Limmat und Sihl zusammenfliessen, auch der Sihl entlang ausgebreitet. Seit kurzem ist das Nagetier deshalb auch im Sihlwald zu sehen. Das Tier sei eine willkommene Bereicherung der Artenvielfalt, schreibt der Wildnispark Zürich.
Der Biber ist ein reiner Vegetarier. Das Tier frisst rund 300 krautige oder verholzte Pflanzen. Gern gefressen werden Mädesüss, Weisser Honigklee, Ampfer-Knöterich, Löwenzahn oder Brennnesseln. Das grösste Nagetier Europas fällt ausserdem Bäume, baut Burgen und Dämme und staut Bäche. So gestalte der Biber die Landschaft und schaffe wertvolle Lebensräume für andere Arten.
Biber darf frei schalten und walten
«Wir freuen uns sehr darüber, dass der Biber sich im Sihlwald wieder niederlassen will», wird Karin Hindenlang Clerc, Geschäftsführerin der Stiftung Wildnispark Zürich, in der Mitteilung zitiert. Diese Tierart sei ein wichtiger Teil des hiesigen Ökosystems. «Wir sind gespannt darauf, wie er mit der Sihl und ihren stark schwankenden Wassermengen zurechtkommen wird.»
Denn für gewöhnlich leben Biber gerne in langsam fliessenden und stehenden Gewässern mit Gehölzen nahe dem Ufer. Ob der Biber künftig auch die steilen Bachläufe im Sihltal als Lebensraum nutzen werde, müsse sich erst noch zeigen. Sicher ist laut dem Wildnispark aber: Solange der Biber keine Infrastrukturen oder Fuss- und Velowege gefährdet, darf er im Sihlwald frei schalten und walten. (mgt/pb)
Quelle: Stiftung Wildnispark Zürich, Mirella Wepf
Nagespuren an der Sihl haben ihn verraten: Biber fällen Bäume, um Knospen zu fressen und Dämme zu bauen.
Quelle: Stiftung Wildnispark Zürich / Mirella Wepf
Biberspuren im Schnee in Sihlwald.
Quelle: Wildnispark Zürich
Heute leben in der Schweiz knapp 5'000 Biber. Neu sind die fleissigen Nager auch im Sihlwald zu beobachten.