Kraftstoff aus der Klimaanlage
Öl aus der «Crowd» – das ist die Idee von Wissenschaftlern des deutschen Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) und der Universität von Toronto (UoT). Geschehen soll dies mit Hilfe von Klima- und Lüftungsanlagen in Gebäuden, die aus CO2 und Wasser der Umgebungsluft künstliches Öl herstellen.
Quelle: Jesse Bowser, Unsplash
Öl auf Asphalt, Symbolbild.
Synthetische Energieträger könnten laut KIT in einem künftigen klimafreundlichen Energiesystem einen wesentlichen Baustein darstellen. "Wenn wir den erneuerbaren Wind- und Solarstrom sowie Kohlenstoffdioxid direkt aus der Umgebungsluft nutzen, um Kraftstoffe herzustellen, dann können wir grosse Mengen Treibhausemissionen vermeiden", ist Roland Dittmeyer vom Institut für Mikroverfahrenstechnik am KIT überzeugt.
Jedoch bräuchten die Filteranlagen um nennenswerte Mengen Kraftstoff zu produzieren wegen der geringen CO2-Konzentration entsprechend viel Luft. Und nicht nur das: Auch grossen Mengen an Strom wären dazu nötig. Gemäss Dittmeyer müsste für diese Technologie etwa der Ausbau der gebäudeintegrierten Photovoltaik forciert werden.
Liegen die Forscher mit ihren Berechnungen richtig, hat ihre Idee durchaus Potenzial. Denn würden bei den rund 25 000 Supermärkten der grössten Lebensmittelhändler Deutschlands kraftstoffproduzierende Klimaanlagen installiert, liessen sich rund 30 Prozent des landesweiten Kerosinbedarfs oder zirka 8 Prozent des Dieselbedarfs decken. Dennoch betonen die Dittmeyer und seine Kollgen, dass der gesamte Rohölbedarf Deutschlands mit ihrer Technologie nicht gedeckt werden kann.(mai/mgt)