Wenn das Taxi übers Wasser schwebt
Französische Erfinder haben die „Sea Bubbles“ entwickelt – Taxis, die übers Wasser zu schweben scheinen. Erste Testfahrten über den Genfer See wurden bereits erfolgreich absolviert. Frühestens ab nächstem Jahr könnten die elektrisch angetriebenen bis zu vier Passagiere über den See befördern.
Statt sich im Auto durch den Stau zu quälen, um von A nach B zu kommen, soll man in Zukunft übers Wasser gehen; natürlich nicht wörtlich, sondern als Passagier in einem „Sea Bubble“. Das Wassertaxi ist die Idee des gleichnamigen französischen Unternehmens, die eigentliche Erfindung geht auf die Segler Alain Thébault und den Speed-Surfer Anders Bringdal zurück. Im April haben die beiden ihre Entwicklung auf dem Genfer See erfolgreich getestet (siehe Video), wie es in einer Mitteilung der Firma heisst.
Die „Sea Bubbles“ sind vier Meter lang und zwei Meter breit. Nebst dem Steuermann finden vier Passagiere im Gefährt Platz, das an einen stinknormalen PKW erinnert. Allerdings ist am Wassertaxi nichts stinknormal: Bei rund 11 km/h hebt es sich aus dem Wasser und fährt auf sogenannten Foils, einem U- und einem T-förmigen Flügel. Sie sorgen dafür, dass sich der Reibungswiderstand um rund die Hälfte reduziert, sodass die Taxis auf bis zu 50 km/h beschleunigen können. Damit die Passagiere nicht seekrank werden, haben sich die Ingenieure etwas Besonderes ausgedacht: Ein Computer misst mit Sensoren die Höhe des Gefährts über dem Wasser und steuert drei Klappen in den Foils an, sodass sich die „Sea Bubbles“ auch bei Wellengang gerade halten.
Die schwebenden Wassertaxis werden von zwei 10 kW starken Elektromotoren angetrieben. Den Strom dafür liefern Akkus mit einer Kapazität von 20 kWh. Das reicht für etwa zwei Stunden. Aufgeladen werden die Batterien an Docks, die mit Solarstromanlagen und Unterwasserturbinen ausgestattet sind. Damit sind die „Sea Bubbles“ im Betrieb emissionsfrei. Anders Bringdal: „Es gibt keine Umweltverschmutzung, keinen Lärm und keine Wellen.“
Nachdem die ersten Tests erfolgreich waren, könnten die Wassertaxis schon nächstes Jahr über die Seen schweben – wenn denn alle nötigen Bewilligungen erteilt werden. (pd/mt)