Watt d'Or 2024 für «Sek Mättmi»: Eine intelligente Energiezentrale
Eine von der Umweltarena in Spreitenbach unterstützte Arbeit erhielt diesen Januar einen «Goldpokal». Die in Mettmenstetten liebevoll genannte Sekundarschule «Sek Mättmi» gewann gemeinsam mit der Projektleitung, der Pro-Energie-GmbH einen «Watt d’Or 2024». Ausgezeichnet wurde das Projekt «Hybridbox als Energiekreislauf mit Sektorkopplung».
Quelle: Sekundarschule Knonau-Maschwanden-Mettmenstetten
Die Schülerinnen und Schüler der Sekundarschule sowie alle Beteiligten erhielten den «Watt d’Or» 2024 Ende März im Kursaal in Bern.
Jahrelang hatte die Sekundarschule
Knonau-Maschwanden-Mettmenstetten, die liebevoll «Sek Mättmi» genannt wird,
nach einer überzeugenden Energielösung gesucht. Die Verantwortlichen wollten
mit einem vernünftigen Budget möglichst viel CO2 einsparen und gleichzeitig
maximale Energie selbst produzieren. Mit ihrer «Hybridbox als Energiezentrale»
gewann die Schule schliesslich den Wettbewerb in der Kategorie «Gebäude und
Raum».
Kein CO2 mehr
Und so funktioniert das intelligente
Energiesystem: Das integrierte Blockheizkraftwerk verwendet lokales Biogas,
das unter anderem aus dem Abwasser der regionalen Grosskläranlage in Cham
zurückgewonnen wird. Das Blockheizkraftwerk generiert selbst insgesamt 90
Kilowatt Strom, auch im Winter. Damit trägt es einen wesentlichen Teil zur
Winterstromlücke bei. Nebst den 90 Kilowatt kann die Abwärme zu nahezu 100
Prozent den Wärmepumpen zugeführt werden, sodass diese auch im Winter mit
Volllast Wärme produzieren.
Der Strom betreibt die Wärmepumpe und deckt
den Strombedarf im Gebäude ab. Auf diese Weise wird der CO2-Ausstoss gegenüber
einer konventionellen Ölheizung zu 100 Prozent reduziert. Mit dem
wiederverwendeten (und selbst produzierten) Strom steigt die Selbstversorgung
enorm.
Heute ist die Schulanlage mit fünf Häusern und einem Hallenbad im ländlichen Mettmenstetten vollständig klimaneutral. Der Gebäudekomplex erreicht dank Fotovoltaikanlagen, Wärmepumpen und einer Wärmekraftkopplungsanlage übers Jahr gesehen einen Selbstversorgungsgrad von rund 54 Prozent. Bei der Stromversorgung sind es gar 70 Prozent. Das ist viel.
Quelle: Flussdiagramm: Hybridbox AG
Das integrierte Blockheizkraftwerk produziert Strom und Wärme. Das Gebäude wird geheizt. Der Strom betreibt die Wärmepumpe, deckt den Strombedarf im Haus oder wird ins Netz eingespeist. Auf diese Weise lässt sich der CO2-Ausstoss um bis zu 75 Prozent reduzieren.
Neue Ideen und Projekte
«Das Ende des Baus ist der Start des Optimierens.» Der Geschäftsführer Roger Balmer blickt schon in die Zukunft. Der Inhaber der Pro-Energie GmbH vermittelt bereits neue Impulse.
Auch bei der «Sek Mättmi» sprudeln die Ideen. Wie realistisch wäre ein optimal abgestimmter Speicher mit Wasserstoff oder Methanol? Kleine Windkraftanlagen auf dem Dach oder lieber eine weitere Fotovoltaikanlage, die den Velo-Park überdachen könnte? «Wir stecken einen Franken herein, und zwei Franken kommen heraus. Dies verstehen auch die Steuerzahler, welche die Budgets für klima- und energiefreundliche Lösungen bewusst bewilligen», ist der Physiker Markus Ruggiero überzeugt.
Markus Ruggiero besitzt zudem eine Softwarefirma. Gleichzeitig ist er in der Schulpflege Mettmenstetten für die Infrastruktur zuständig.
Quelle: Sekundarschule Knonau-Maschwanden-Mettmenstetten
Die Schulanlage wird durch Fotovoltaikanlagen, Wärmepumpen und einer Wärme-Kraft-Kopplungsanlage vollständig klimaneutral beheizt.
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