Wander-App: Unterwegs im Wallis auf den Spuren der Wissenschaft
Im Wallis auf den Spuren der Wissenschaft wandern: Eine kostenlose App der WSL, des Kantons und des Naturparks Pfyn-Finges lädt zu acht Touren ein, bei denen Forschungsthemen im Fokus stehen. Dabei geht es unter anderem um schmelzende Gletscher, Lawinen und Murgänge oder Siedlungsgeschichte.
Quelle: ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv / Fotograf: Hahn, Peter / Dia_348-04430 / CC BY-SA 4.0
Auf der Wanderung zum Thema "Jahresringe" passiert mach auch Kippel, die Gemeinde mit der ursprünglichsten Siedlungsstruktur im Lötschental.
Die drei ältesten Gebäude im Lötschental sind über 700 Jahre alt: die Brigischiir, der Rotigostadel und Oberdoorfschiir in der Gemeinde Ferden. Das Dorf umfasst 59 Gebäude, die vor 1800 gebaut worden sind. „Obwohl die Häuserkartierung von 2004 sehr aufschlussreich ist, stellt sie nur eine Momentaufnahme dar. Zahlreiche Siedlungsreste in der heutigen Landschaft zeugen davon, dass im Lötschental einst deutlich mehr alte Gebäude standen“, informiert die kostenlose Smartphone-App, die die Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft sowie der Kanton Wallis und der Naturpark Pfyn-Finges zusammen herausgegeben haben.
„Wandern, wo andere forschen“
Bei der App handelt es sich um die digitale Version des Wanderführers „Wandern wo andere forschen“. Er versammelt acht Wanderungen, von denen jede einem besonderen Thema gewidmet ist.
Ferden passiert man auf der Tour zum Thema „Jahrringe“: Sie folgt zu einem grossen Teil dem Lötschentaler Höhenweg und stellt das Wachstum der Bäume und die Holzbauten der Region in den Fokus. Bei den übrigen sieben Wanderungen geht es unter anderem um das Abschmelzen der Gletscher, um Waldbrandflächen, Murgänge und Steinschläge, Siedlungsgeschichte oder aber um das besondere Klima im Rhonetal, wo es weniger als in jeder anderen Region der Schweiz regnet.
Quelle: WSL
Die App gibt viele, detaillierte Infos mit auf die Wanderung.
Die App liefert nebst Karten und allgemeinen Angaben wie Steigung und Dauer zahlreiche detaillierte Hintergrundinformationen in Form von Texten und Videobeiträgen zu den einzelnen Tourenthemen. Ergänzend dazu hält sie Porträts von Tier-, Pflanzen- sowie Gesteinsarten bereit, denen man unterwegs begegnen kann.
Das Wallis als „Frühwarnregion“ für den Klimawandel
Die
Idee zum Wanderführer kam vom Waldökologen Thomas Wohlgemuth
von der WSL, weil das Wallis sowohl der Forschung als auch
Naturinteressierten viel bieten kann. „Das trocken-warme Wallis ist in
den letzten
Jahrzehnten zur Frühwarnregion für den Umweltwandel geworden“, sagt
Wohlgemuth.
Aus diesem Grund untersucht die WSL hier seit über 30 Jahren die Folgen
dieser
Veränderungen, seien es Grosslawinen, die Waldbrände oder die zunehmend
vertrocknenden Föhren. (mai)
Die App findet sich auf https://hiking.wsl.ch/
Wandern, wo andere forschen: Ober- und Mittelwallis von Christine Huovinen und Thomas Wohlgemuth (2021)
Haupt Verlag, Eidg.
Forschungsanstalt WSL, Bern; 367 Seiten;ISBN 978-3-258-08206-6;
38 Franken