Videotipp: Hier werden vier 117 Meter hohe Kühltürme gesprengt
In der englischen Stadt Rugeley in Staffordshire wurden am Sonntag vier 117 Meter hohe Beton-Kühltürme eines ehemaligen Kraftwerks gesprengt. Anstelle der dominanten Bauten soll nun eine emissionsarme Siedlung mit Landschaftspark entstehen.
Die Sprengung der vier 117 Meter hohen Kühltürme. (Video: Engie Group)
Zuerst ertönen einige kleine Knalle, dann folgt der grosse «Wumms» und die vier imposanten Türme fallen sanft und kontrolliert in sich zusammen. Die Betonriesen zählten einst zum Kohlekraftwerk Rugeley B in der Region Staffordshire, welches 2016 geschlossen wurde. Das Manöver wurde von Brown & Mason durchgeführt, einem auf Abbruch und Demontage spezialisierten Unternehmen, welches in England bereits diverse Kraftwerke rückgebaut hat.
2‘300 emissionsarme Häuser
Anstelle der einstigen Anlage soll nun nach dem Masterplan «Rugeley» des Grundstückseigentümers Engie eine Siedlung mit gemischter Nutzung entstehen. Diese soll aus rund 2‘300 Häusern bestehen, die dank Batteriesystemen und Solaranlagen alle möglichst emissionsarm sind – im starken Kontrast zur einstigen Vergangenheit des Standortes.
Das Cannock Chase District Council und das Lichfield District Council erteilten im April eine vorläufige Planungsgenehmigung für die Neugestaltung des einstigen Kraftwerkareals. Der Masterplan von Engie umfasst auf mehr als 12 Hektar Fläche nebst den Häusern auch ein neues Quartierzentrum sowie einen Landschaftspark am Fluss Trent, der Zugang zu einem seit Jahrzehnten unzugänglichen Uferabschnitt bieten soll.
Sprengung stellt wichtigen Meilenstein dar
Die Pläne zur Neugestaltung des Areals bestehen bereits seit mehreren Jahren. Der Masterplan soll laut Colin Macpherson, Divisional CEO bei Engie, aber nicht nur neue Wohnungen und Arbeitsplätze schaffen, sondern nach der Schliessung des Kraftwerks massgeblich die Umgebung bereichern. Laut der Regierung der Stadt Cannock in Staffordshire ist das Projekt zudem ein wichtiger Bestandteil im Plan, bis 2030 zu einem klimaneutralen Bezirk zu werden.
Das Entwicklungsprojekt wird in Phasen umgesetzt. Die ersten Arbeiten werden demnach im Norden des Areals starten, wo sich früher die Kohlelager befanden. Die Sanierungsarbeiten der Kraftwerksanlage starten im Mai und sollen im Winter 2022 abgeschlossen sein. Die Sprengung der Kühltürme markiert laut Engie einen wichtigen Meilenstein in der Neugestaltung.