Videotipp: Mit den Augen der Waldtiere
Vertauscht man seine Augen mit jenen eines tierischen Waldbewohners, wird ein Spaziergang durch Nadel- und Laubdickicht zu einer kleinen, psychedelisch angehauchten Reise.
IN THE EYES OF THE ANIMALS TEASER from Marshmallow Laser Feast on Vimeo.
Geisterhaft schimmern die Konturen der Bäume in der Dunkelheit. Ob das Rauschen tatsächlich der Wind ist, der durch den Wald fährt, ist nicht ganz klar. Dann wird es hell, Myriaden von grünen Punkten schweben vorbei und formieren sich zu Ästen und zu Blätterdickicht, es pfeift und fiept. ¨
Der Film, den das britische Kreativkollektiv Marshmellow Laser Feast (MLF) unter anderem mit von Drohnen aufgenommen 360-Grad-Bildern und Computeranimationen sowie der Unterstützung des Naturhistorischen Museums von London geschaffen hat, zeigt, wie Waldtiere ihre Umgebung wahrnehmen. Die Film- und Medienspezialisten haben ihr psychedelisch anmutendes Werk im Auftrag der englischen Forstkommission und des britischen Arts Council für das Kunst-Festival „Abandon Normal Devices“ produziert, das ganz im Zeichen Themas „Wald“ stand. Es fand Mitte September im Grizedale Forest statt und sollte den Besuchern neue Blicke auf die Natur ermöglichen.
Allerdings bietet der Film nicht nur eine faszinierend ungewohnte Sicht auf Bäume und Pflanzen, sondern auch sonst eine aussergewöhnliche Erfahrung. Zumindest wenn man ihn am Festival gesehen hat: Wer wissen wollte wie Eule und Co. ihre Umwelt sehen, musste dazu ein Minikino über seinen Kopf stülpen und sah mit Moos und Rinde vor dem Gesicht gleich selber wie eine Kunstinstallation aus. Zudem sorgten Sensoren dafür, dass man auch körperlich wahr nimmt, was Tiere spüren. (mai)