Videotipp: Glaube, Liebe, Lehm
Leonard Knights Vermächtnis an die Nachwelt ist unübersehbar: Ein bunt bemalter, bizarrer künstlicher Berg aus Lehm und Stroh in der kalifornischen Wüste.
Während dreissig Jahren hatte der im Februar verstorbene Knight an seinem «Salvation Mountain» (Berg der Erlösung) gebaut und ihn nicht nur mit teils grellen Mustern sondern auch mit Bibelsprüchen verzierte. «Gott ist die Liebe» prangt es in rot und rosa auf dem Gipfel des Bergs. «Irgendwo da draussen ist die universelle Liebe», meint Knight, der lieber sein Werk sprechen lässt als selbst spricht, im Kurzfilm Ben Stoddards und David Ehrenreichs. «Eigentlich sollte ich die Klappe halten. Rede ich zuviel über sie, stehe ich ihr nur im Weg.» 2000 hatte die Folk Art Society of America den Salvation Mountain zur schützens- und bewahrenswerten Volkskunststätte erklärt. Seit Knight 2011 von seinem Zuhause – einem umgebauten Truck neben seinem Werk – in ein Heim für Demenzkranke ziehen musste kümmern sich Freiwillige um das Monument. Er dürfte einer der letzten gewesen sein, die in dieser Region zu Hause waren. «In den 40er-Jahren sind viele hierhergezogen. Sie sind heute längst vergessen, an sie erinnert höchstens ein kurzer Satz in einem Geschichtsbuch», sagt Bauarbeiter Bill Ammons, der sich als Leiter um den Erhalt der Stätte kümmert. «Leonard hat jedoch etwas hinterlassen, das bleibt.» (mai)
Internettipp: www.salvationmountain.us