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Transparentes Holz dank Orange und Co.?

Teaserbild-Quelle: WikiImages, Pixabay-Lizenz

Ganz neu ist transparentes Holz nicht, Forscher der Königlichen Technischen Hochschule (KTH) in Stockholm hatten es schon vor fünf Jahren entwickelt. Doch unterdessen haben sie ihre Erfindung perfektioniert: Es besteht nun im Gegensatz zur ursprünglichen Version zu 100 Prozent aus natürlichem Material.

Transparentes Holz

Quelle: KTH

Beim transparenten Holz links wurde das Lignin mit fossilen Stoffen ersetzt, bei der Probe rechts aussen wurden Limonenacrylat verwendet.

Damit Holz transparent werden kann, wird ihm das Lignin entzogen. Zudem muss es auch entsprechend dünn sein. Der Nachteil daran: Weil das Lignin die Cellolosefasern von Holz wie ein Leim zusammenhält und damit für Festigkeit und Stabilität sorgt, muss es mit einem anderen Stoff ersetzt werden.

Acrylat aus Zitrusfrüchten

Zunächst verwendeten die Forscher als Alternative für das Lignin Kunststoff aus fossilen Rohstoffen. Doch nun haben sie in einem Acrylat, das sie aus den Schalen von Zitrusfrüchten gewinnen, eine Lösung gefunden. Dieses Limonenakrylat ist gewissermassen ein Kunststoff aus Naturmaterial. Wie Céline Montanari  von KTH erklärt, lassen sich dafür Schalenabfälle verwenden, wie sie zum Beispiel bei der Produktion von Orangensaft anfallen. Normalerweise solche Überreste verbrannt oder kompostiert wird.

Ausserdem wird das transparente Holz mit Orange und Co. noch durchsichtiger. Bei einer Dicke von 1,2 Millimetern lässt es 90 Prozent des Lichtes durch. Während das mit Kunststoff versetzte Material leicht milchig ist, ist das vollkommen natürliche Holz klar. Laut der KTH hat es obendrein gute mechanische Eigenschaften. Die Druckfestigkeit liegt bei 174 Megapascal, das ist mehr als bei Beton. Überdies ist es relativ elastisch.

Mehr Licht für Wohnräume

„Wir haben uns angeschaut, wohin das Licht geht und was passiert, wenn es auf die Zellulose trifft“, erklärt Lars Berglund von der KTH. „Ein Teil des Lichts geht geradewegs durch das Holz hindurch und macht das Material transparent. Ein anderer Teil wird gebrochen und in verschiedene Richtungen gestreut. Das sorgt beim Einsatz in Lampen für ein angenehmes Licht.“

Da es leicht milchig ist, kann transparentes Holz zwar kein Fensterglas ersetzen, abgesehen von besonderen Fällen wie bei der Verglasung von sanitären Einrichtungen. Laut dem Wissenschaftsteam könnte es jedoch genutzt werden, um zusätzliches Licht in Wohnräume zu leiten. Ausserdem speichert es die Wärme der Sonne, womit sich Heizkosten einsparen lassen. (mai/mgt)

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Quelle: WikiImages, Pixabay-Lizenz

Die Abfälle von Zitrusfrüchten machen das transparente Holz noch durchsichtiger.

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