Tierische Lichtblicke
Nicht Pinsel und Farbe sind die Werkzeuge des Künstlers Makoto Tojiki, sondern Computer und Lichtdioden. Aus diesem technischen Grundmaterial zaubert er kunstvolle Lebewesen, die sich dem Betrachter zeigen wie flüchtige Fabelwesen.
Der Industriedesigner hat eine Leidenschaft: das Licht. Es ist zum Instrument von Makoto Tojiki geworden, der daraus Schmuck, Objekte und ganze Installationen kreiert. "Unsere Augen sehen ein Objekt dann, wenn sie das Licht einfangen, das von etwaszurückstrahlt. Wenn wir dieses Licht isolieren, gibt es dann dieses Etwas noch? Indem ich die Konturen des Lichts verwende, versuche ich, genau dieses Etwas auszudrücken", sagt der japanische Künstler. Was etwas abstrakt formuliert ist, entpuppt sich in Wirklichkeit als faszinierende Illusion, als kunstvolles und nie gesehenes Lichtspiel. Zum Beispiel das leuchtend rote Pferd, das durch die Steuerung der Lichtdionen fast zum Leben erweckt wird und dann allmählich wieder verschwindet (siehe Video-Link unten). Die Arbeit war ein Auftrag von Hermès und ist Teil der Serie "No Shadow". Dazu gehört auch ein leuchtend blauerVogel im goldenen Käfig und ein lebensgrosser Mann.
Der 37-jährige Japaner hat nach seinem Studium an der Kinki Universität einige Jahre als Industriedesigner im Bereich Heimelektronik gearbeitet. 2003 hat er sich selbständig gemacht und widmet sich seither ganz der Kunst und dem Licht. Seine Motivation sei das Erforschen und Hinterfragen, sagt Makoto Tojiki. "Wann und warum ändert sich die subjektive Wahrnehmung eines Objekts? Mit meiner Arbeit will ich die Wahrnehmung stimulieren, und ich versuche den Kern eines Objektes auszudrücken." (ka)