15:06 VERSCHIEDENES

„Through Wall Sensing“-System: Durch Mauern schauen

Teaserbild-Quelle: Le Tan, unsplash

Was auf den ersten Blick unheimlich-märchenhaft erscheint, ist Realität: durch Wände blicken. Möglich macht dies das von Wissenschaftern der ETH Zürich und der Berner Fachhochschule (BFH) entwickelte „Through Wall Sensing“-System.

Symbolbild.

Quelle: Le Tan, unsplash

Wer sich hinter Mauer verbirgt, soll das System erspüren. (Symboldbild)

Eine von Forschern der ETH Zürich und der BFH entwickelte Technologie soll die Arbeit von Rettungskräften, etwa bei der Bergung von Verschütteten oder bei Bränden, sowie der Polizei unterstützen. Es handelt sich um das an der ETH geschaffene „Through Wall Sensing“-System. Mit diesem lassen sich Bewegungen von Personen hinter einer Wand detektieren. Bei gut geeigneten Rahmenbedingungen sei das System sogar in der Lage, Atembewegungen und Herzschlag aufzuspüren, schreibt die BFH in ihrer Medienmitteilung. Um feststellen zu können, ob sich jemand hinter einer Mauer befindet, wertet das System die sich ändernden Ausbreitungsbedingungen durch Mehrwegempfang eines sinusförmigen Testsignals aus. Forscher der BFH haben nun im Auftrag von Armasuisse Wissenschaft und Technologie, das ETH-System analysiert, optimiert und miniaturisiert.

Ziel war es, mit Hilfe der an der BFH entwickelten „Software Defined Radio“-Plattform, einen kompakten und günstigen Demonstrator zu entwickeln. Aktuelle Systeme seien bislang wesentlich kostenintensiver, komplexer und sie brauchen in der Schweiz unter Umständen sogar eine Frequenzzulassung des Bakom, heisst es bei der BFH. Das könnten die „Software Defined Radio“ (SDR) ändern. Sie verfügen gemäss BFH über „eine enorme Flexibilität“. Bei diesen Systemen werde das benötigte Sendesignal zuerst softwaremässig erzeugt und dann physikalisch umgesetzt. Um ein Funksignal zu empfangen, wird entsprechend umgekehrt verfahren.

Mit der SDR kann das System flexibel eingesetzt werden. Weil es unter anderem offen für verschiedene Mobilfunkstandards sehen die BFH-Forscher darin „ein enormes Potenzial an Weiterentwicklungsmöglichkeiten“. (mai/mgt)

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