Themen der Woche: So werden Strommasten recycelt
Diese Woche beschäftigen wir uns unter anderem mit einer neuen Forschungsrichtung im Bereich des «Bauteilrecyclings» und stellen dazu ein Masterprojekt vor. Zudem untersuchen wir eine neue Bautechnik, bei der Backsteinwände geklebt und als einzelne Module zur Baustelle geliefert werden.
Zweites Leben für Tragstrukturen: So werden Strommasten recycelt
Der Bausektor sieht sich gegenwärtig drei wesentlichen, ökologischen Problemen gegenüber: Der Begrenzung der natürlichen Ressourcen, der Entstehung eines signifikanten CO2-Fussabdrucks bei Bauten und der Abfallwirtschaft während einer Bauphase. Mit genau dieser Problematik befasst sich das Masterprojekt des ehemaligen EPFL-Studenten Joseph Desruelle. Darin untersuchte er den Abbau von sechs Strommasten im Kanton Wallis als Beispiel und kreierte aus den gewonnenen Materialien ein neues Dach für den Lausanner Bahnhof. Sein Ansatz gehört zu einer neuen Forschungsrichtung im Bauingenieurswesen, dessen Ziel es ist, Strukturelemente wiederzuverwenden, anstatt sie zu verschrotten.
Bauverfahren: Mauern mit Kleber statt Mörtel
Ein für die Schweiz neues Bauverfahren könnte das Mauern revolutionieren: Die Firma Tripema AG aus Reichenburg SZ stellt Backsteinwände her, die mit einem speziellen Kleber statt mit Mörtel zusammengehalten werden. Mit der traditionellen Variante schafft ein guter Arbeiter zirka 50 bis 60 Quadratmeter pro Tag. Mit den geklebten Backsteinwänden sind zirka 250 Quadratmeter möglich. Der Produktionsprozess der Bautechnik ist simpel: Die Backsteinwände werden zuerst im Werk nach Mass von Robotern vorproduziert, wenn nötig geschnitten, auf Lastwagen gehievt und an die Baustellen ausgeliefert. Damit entfällt das traditionelle Mauern mit Mörtel vor Ort.
Trottenhaus wird zum Flederhaus: Naturschutzgebiet auf dem Estrich
Wenn Heimat- und Naturschutz zusammenspannen, wird aus einem Trottenhaus ein Flederhaus. So soll es bei der «Alten Trotte» in Wegenstetten AG geschehen. Anfang des 19. Jahrhunderts erbaut, gilt es als eines der ursprünglichsten Häuser im Dorf. Über 200 Jahre lang wurde hier kaum etwas verändert. Seit die letzten Bewohner um 2000 dicht hintereinander verstarben, steht die «Alte Trotte» leer. Aber nicht ganz, denn im Dachstock befindet sich die Wochenstube einer vom Aussterben bedrohten Fledermausart – der Grossen Hufeisennase. Nun soll das Gebäude mit Traubenkelterei für menschliche Ferien- und geflügelte Dauergäste hergerichtet werden. (pb/bb)
Die vollständigen Artikel lesen Sie hier:www.baublatt.ch/print