Suva schreibt schwarze Zahlen und senkt Prämien
Die Suva ist 2023 wieder in die Gewinnzone zurückgekehrt, nachdem im Vorjahr rote Zahlen resultierten. Der Aufschwung an der Börse führte zu einem guten Anlageergebnis, sodass die Suva die Prämien für 2025 erneut markant senken kann.
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Die finanzielle Lage der Suva ist weiterhin solide. Deshalb hat der Suva-Rat beschlossen, die Erstattung von Kapitalertragsüberschüssen fortzusetzen.
Die Schweizerische Unfallversicherungsanstalt (Suva) hat im vergangenen Jahr insgesamt ein Geschäftsergebnis von 309 Millionen Franken eingefahren. Im Vorjahr hatte sie wegen den schwachen Finanzmärkten nach Ausbruch des Ukraine-Kriegs noch einen Verlust von 152 Millionen erlitten.
Mittlerweile hat der Wind an den Finanzmärkten aber gedreht. 2023 erzielte die Suva eine Anlageperformance von 4,8 Prozent, was zu einem Netto-Anlageergebnis von 2,6 Milliarden Franken geführt hat und zur guten finanziellen Lage beigetragen hat, wie es an der Bilanzmedienkonferenz hiess.
Von dem Geld steckt die Suva eine Milliarde in die Äufnung der Rückstellungen für Risiken aus Kapitalanlagen, und 1,1 Milliarden Franken werden zugunsten der Versicherten ausgeschieden. Der Solvenzquotient verbesserte sich auf 190 Prozent nach 151 Prozent im Vorjahr. Im Jahr 2022 hatte die Suva auf ihren Kapitalanlagen ein Minus von 8,1 Prozent hinnehmen müssen, was dem Unternehmen einen Anlageverlust von 4,9 Milliarden Franken eingebrockt hatte.
Unfallrisiko im Beruf gesunken
Im Versicherungsgeschäft ist die nicht gewinnorientierte Suva indes weniger profitabel geworden. Sie erzielte einen versicherungstechnischen Gewinn von 286 Millionen Franken nach 344 Millionen im Vorjahr. Insgesamt habe die Suva 495'000 Unfalle registriert, was ungefähr der Zahl des Vorjahres entspricht. Das Unfallrisiko im Beruf folge dem langfristigen Trend. Die neu registrierten Unfälle pro 1000 Versicherte sei in den letzten zehn Jahren um 10 Prozent gesunken. Die Investitionen in die Prävention würden Wirkung zeigen. Der Arbeitsplatz sei sicherer geworden. In der Nichtberufsunfallversicherung sei das Unfallrisiko stabil geblieben.
Im vergangenen Jahr habe man planmässig weniger Prämien eingenommen als Schadensleistungen ausbezahlt, sagte Finanzchef Hubert Niggli. Zudem seien überschüssige Ausgleichsreserven durch tiefere Bruttoprämien abgebaut worden. Das habe zu einem Minus von gut 100 Millionen geführt. Auf der anderen Seite hätten sich die Kosten aus alten Unfällen besser entwickelt als ursprünglich erwartet, sagte Niggli. Das bedeutet, dass 373 Millionen an Rückstellungen aufgelöst werden konnten. Dies habe signifikant zum Gewinn im Versicherungsgeschäft beigetragen. Zudem fiel die Betriebskostenrechnung positiv aus, was das Gesamtergebnis um 23 Millionen stützte.
Tiefere Prämien
Die erfreuliche Entwicklung des Unfallrisikos und das positive versicherungstechnische Ergebnis würden es erlauben, 2025 die durchschnittlichen Nettoprämien in der Berufsunfallversicherung um rund vier Prozent zu senken. In der Nichtberufsunfallversicherung gibt es eine Senkung um fast fünf Prozent.
Die finanzielle Lage der Suva sei weiterhin solide. Deshalb habe der Suva-Rat beschlossen, die Erstattung von Kapitalertragsüberschüssen fortzusetzen. Für das Jahr 2025 werden 20 Prozent der Nettoprämien erstattet. Dies führe zu einer Erstattung von rund 730 Millionen Franken an die Versicherten. Damit falle die Gesamtprämienbelastung für die Versicherten auf den tiefsten Stand seit 40 Jahren. Weitere Prämiensenkungen seien in den Folgejahren zu erwarten. Dafür habe die Suva noch 2,9 Milliarden Franken im Topf. Diese überschüssigen Mittel würden in den Jahren ab 2026 den Versicherten erstattet, wenn dies die finanzielle Lage zulasse, sagte Niggli.
An der Spitze des Suva-Rats ist es zu einem Wechsel gekommen. Der Rat hat Andreas Rickenbacher zum neuen Präsidenten gewählt. Als Vertreter des Bundes folgt Rickenbacher auf Gabriele Gendotti, der seit 2018 Präsident war und altersbedingt zurücktrat. (awp sda/sts)