Stromverbrauch in der Schweiz: 80% aus erneuerbaren Energieen
2022 stammten rund 80 Prozent des Stroms, der aus Schweizer Steckdosen kam, aus erneuerbaren Energien. Das Gros machte die Wasserkraft aus. Der Anteil Photovoltaik, Wind, Kleinwasserkraft und Biomasse ist leicht gestiegen. Dies zeigt die Statistik der Stromkennzeichnung des Bundesamts für Energie (BFE).
Im 2022 stammte der Strom, der an die Schweizer Steckdosen
geliefert wurde, zu rund 79% (2021: 80%) aus erneuerbaren Energien: Zu
65% aus (nicht geförderter) Wasserkraft und zu knapp 14% aus
Photovoltaik, Wind, Kleinwasserkraft und Biomasse, was einer Steigerung
um 2 Prozentpunkte gegenüber 2021 entspricht. Knapp 20% stammten aus
Kernenergie und knapp 2% aus fossilen Energieträgern.
Im
Detail bedeutet dies, dass im 2022 insgesamt 65 Prozent des gelieferten
Stroms in Grosswasserkraftwerken und in nicht im
Einspeisevergütungssystem geförderten Kleinwasserkraftwerken produziert
worden ist. Dies ist damit leicht weniger als im 2021, damals waren es
68 Prozent. - Die gelieferte Wasserkraft ist zu etwas mehr als zwei
Dritteln oder 68 Prozent in der Schweiz produziert worden, im 2021 waren
es 76 Prozent. - Ursache für die leicht geringeren Zahlen: Das Wetter
war im 2022 war sehr trocken und demzufolge war die inländische
Wasserkraftproduktion entsprechend tiefer.
In Kernkraftwerken wurden insgesamt 19.6% des glieferten Stroms produziert, im 2021 waren es 18.5%. Dies ist tiefer als der Anteil der Kernenergie am Schweizer Produktionsmix (36.4%). Die gelieferte Kernenergie stammte wie im Vorjahr fast ausschliesslich aus der Schweiz.
Der Anteil neuer
erneuerbarer Energieträger - respektive Sonne, Wind, Biomasse und im
Einspeisevergütungssystem geförderte Kleinwasserkraft – hat weiter
zugenommen. Und zwar von 11.2% im 2021 auf auf 13.7% im 2022. Davon
wurden rund 68% in der Schweiz produziert und 45% durch das
Einspeisevergütungssystem gefördert.
Der Strom aus fossilen Energieträgern war mit einem Anteil an 1.9 Prozent relativ gering, er hat sich im 2022 gegenüber 2021 auch nicht verändert.
Schweizer Strom-Liefermix wird jährlich erhoben
Die Statistik der Stromkennzeichnung basiert auf den Herkunftsnachweisen, die für den gelieferten Strom entwertet werden müssen. Die Daten zum Schweizer Strom-Liefermix werden jährlich erhoben und auf www.stromkennzeichnung.ch im Stromkennzeichnungs-Cockpit veröffentlicht. Die aktuell publizierten Daten geben Aufschluss über die Stromlieferungen 2022.
Für die Stromkennzeichnung gilt
seit 2018 die Pflicht zur vollständigen Deklaration. Dies bedeutet, dass Strom
unbekannter Herkunft, so genannter Graustrom, seit dem Lieferjahr 2021
nicht mehr zulässig ist. Da in den meisten Nachbarländern keine
Herkunftsnachweise (HKN) für Strom aus konventionellen Kraftwerken
ausgestellt werden, hat die Schweiz so genannte Ersatznachweise
eingeführt. So kann Kohlestrom aus dem Ausland als solcher deklariert
werden und wird nicht mehr unter Graustrom zusammengefasst. Der Anteil
Kohlestrom, der über solche Ersatznachweise importiert wurde, ist
konstant weniger als ein Prozent. (mgt/mai)
Liefermix unterscheidet sich vom Produktionsmix
Weil an die Schweizer Steckdosen wird nicht nur Strom aus Schweizer Produktion geliefert wird stimmt der Schweizer Produktionsmix nicht mit der durchschnittlichen Zusammensetzung des gelieferten Stroms (= Schweizer Liefermix) überein. Damit der Liefermix jedes Stromversorgers transparent aufgezeigt werden kann und sich Verbraucherinnen und Verbraucher umfassend informieren können, sind die schweizerischen Stromversorgungsunternehmen seit 2005 gesetzlich verpflichtet, Herkunft und Zusammensetzung des gelieferten Stroms offenzulegen.
Die Deklaration erfolgt jeweils rückwirkend, basierend auf den Daten des vorangegangenen Kalenderjahres. Seit 2006 müssen diese Zahlen allen Kundinnen und Kunden mit den Stromrechnungen bekanntgegeben werden.
Im 2022 stammt der in der
Schweiz produzierte Strom zu 52.8% aus Wasserkraft, zu 36.4% aus
Kernkraft, zu 1.4% aus fossilen und 9.4% aus neuen erneuerbaren Energien
produziert. Seit 2013 werden die Daten zusätzlich auf der Internet-Plattform www.stromkennzeichnung.ch veröffentlicht. (mgt/mai)
Weitere Informationen in der Schweizerischen Elektrizitätsstatistik auf www.bfe.ch.