17:17 VERSCHIEDENES

Solarpanels: Mehr Farbe erhöht die Akzeptanz

Geschrieben von: Stefan Schmid (sts)
Teaserbild-Quelle: Fraunhofer ISE / Sarah de Carvalho

Solarpanels sind auf Effizienz getrimmt, die lange dunkle Flächen erforderte. Die Gestaltung von Gebäudehüllen war dadurch eingeschränkt. Technisch möglich ist eine breitere Farbpalette, was laut einer Studie die Akzeptanz von PV-Anlagen zusätzlich erhöht.

«Eine wichtige Erkenntnis der Studie ist, dass die soziale Akzeptanz für PV-Anlagen abhängig ist vom Gebäudetyp und dem optischen Eindruck. Diese zwei Faktoren wiegen viel schwerer, als personenbezogene Variablen wie eigene Werte, politische Einstellungen oder Umweltbedenken», sagt Angela Zhou, Masterandin an der Universität Freiburg und Hauptautorin der Studie. Die Arbeit vermittle erste Einblicke zur sozialen Akzeptanz von PV-Anlagen auf und an Gebäuden, ergänzt Andreas Wessels, Doktorand am Fraunhofer ISE und Co-Autor der Untersuchung. Die Studie bestätige, dass die Akzeptanz für PV-Anlagen durch eine gute visuelle Integration mit farbigen Modulen tatsächlich gesteigert werden könne, und zwar insbesondere für historische Gebäude.

75 Prozent der PV-Anlagen bei Gebäuden

Die Studie lässt den Schluss zu, dass es für Bestandsbauten sinnvoller ist, PV-Module auf eine Weise auszuwählen, dass sie sich homogen in das Erscheinungsbild des jeweiligen Gebäudes einfügen, anstatt die Photovoltaik als architektonischen Akzent zu nutzen. Eine grosse Bandbreite der Farbpalette bei PV-Modulen sei damit für verschiedene Gebäudekontexte wichtig. Photovoltaik in Kombination mit Neubauten wurden in der Studie nicht untersucht, sodass diese Einschränkung hier nicht gelten muss.

Bereits heute befinden sich 75 Prozent der installierten PV-Anlagen an Gebäuden. Der Markt für Photovoltaik an Gebäuden wächst kontinuierlich, ihm wird grosses Potenzial zugeschrieben. Mit Blick auf eine erfolgreich verlaufende Energiewende in Deutschland wird bis 2045 rund 400 Gigawatt Peak an installierter PV-Leistung benötigt. Mit einem technischen Potenzial von etwa 1000 Gigawatt Peak kann Photovoltaik an Gebäuden einen wesentlichen Beitrag zur Dekarbonisierung des Gebäudesektors leisten. 

Die Studie, die im Rahmen des Exzellenz-Cluster «livMatS» der Universität Freiburg durchgeführt wurde, wertete zwei Befragungen aus. Zum einen eine Online-Umfrage anhand von Fotos, zum anderen eine Erhebung mit Ansichtsexemplaren verschiedenfarbiger mittels der Morpho-Color-Technologie produzierten PV-Modulen vor Ort. Durchgeführt wurde die Studie vom Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme ISE und dem Institut für Psychologie der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. (mgt /sts)

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Redaktor Baublatt

Seine Spezialgebiete sind wirtschaftliche Zusammenhänge, die Digitalisierung von Bauverfahren sowie Produkte und Dienstleistungen von Startup-Unternehmen.

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