SOB will selbstfahrende Züge mit Passagieren am Zürichsee testen
Die Südostbahn (SOB) will zwischen Wädenswil und Einsiedeln selbstfahrende Züge testen – als kommerzielle Fahrten mit Passagieren. Der Versuch ist für das Jahr 2021 geplant.
Quelle: SOB
Flirt auf der SOB-Strecke bei Einsiedeln im Kanton Schwyz.
Die Strecke zwischen Wädenswil und Einsiedeln hat die SOB ausgesucht, "weil sie mit ihrem starken Gefälle eine Pilotierung unter extremen Bedingungen erlaubt", wie SOB-Mediensprecherin Brigitte Baur gegenüber der Nachrichtenagentur sda sagte. Sie bestätigte damit eine Meldung der "Zürichsee-Zeitung" vom Mittwoch. Ein weiterer Vorteil: Es handelt sich dabei um eine SOB-eigene Strecke. Diese wird neben den Steigungen auch wegen der Kurven zur Herausforderung.
Der Test am Zürichsee wäre für die SOB der erste mit Passagieren. Zuerst will sie ab Dezember 2019 die selbstfahrenden Züge auf gesperrten Gleisen im Toggenburg in der Region Degersheim-Wattwil ausprobieren.
Der selbstfahrenden Zug kann dank Assistenzsystem beispielsweise selbst anhalten, abfahren und beschleunigen. Selbstfahrend heisst dabei aber nicht führerlos: Der Lokführer wird weiterhin im Führerstand sitzen, die Systeme überwachen und bei Bedarf eingreifen.
Für den Pilotbetrieb mit selbstfahrenden Zügen braucht es eine Bewilligung des Bundesamts für Verkehr (BAV). Ein Gesuch hat die SOB bisher noch nicht eingereicht: Zuerst muss sie die Konzepte und Fahrzeuge der Hersteller auswählen. Diese Ausschreibung läuft noch. (sda)