SLF zum weltweiten Kompetenzzentrum für Schneebeobachtung ernannt
Die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) hat das WSL-Instituts für Schnee- und Lawinenforschung SLF zum weltweit führenden Kompetenzzentrum für die Schneebeobachtung ernannt.
Quelle: Roman Oester, SLF
Wurde vor über 80 Jahren eingerichtet: Das Versuchsfeld des SLF beim Weissfluhjoch in Davos.
Vor über 80 Jahren wurde auf 2536 Meter über Meer das Versuchsfeld auf dem Weissfluhjoch oberhalb von Davos eingerichtet. Seither beschäftigen sich die Forscher des WSL-Instituts für Schnee- und Lawinenforschung SLF unter anderem damit, wie man Schneedaten noch genauer und effizienter gewinnen und diese für die Praxis nutzen kann.
Die Ernennung durch die WMO zum weltweit führenden Kompetenzzentrum für die Schneebeobachtung sei eine schöne Anerkennung, so Charles Fierz, Leiter der Forschungsgruppe Wintersport und Klima, in einer Mitteilung des SLF von Mittwoch. «Die WMO würdigt dadurch unsere jahrzehntelange Erfahrung in der Schneebeobachtung und der (Weiter-)Entwicklung der Forschung.»
Schweizer Forschung in Welt hinaustragen
Die langjährigen Messreihen des SLF wie etwa zu Schneehöhe, Wasseräquivalent der Schneedecke, Höhe des Neuschnees und dessen Wasserwert von vielen Orten im Schweizer Alpenraum sind laut Mitteilung weltweit einmalig. Der bekannteste Messstandort ist das Versuchsfeld beim Weissfluhjoch, wo seit 1936 Schneemessungen durchgeführt werden.
Quelle: Jürg Schweizer, SLF
Messspitze des am SLF entwickelten Schneepenetrometers «SnowMicroPen».
Verschiedenste Methoden wurden hier getestet und stehen heute laut dem SLF im Einsatz – auch international. Zum Beispiel mit dem «SnowMicroPen»; einem Penetrometer, mit dem Forscher den Eindringwiderstand einzelner Schichten in der Schneedecke messen. Das Messgerät findet Verwendung unter anderem für die Einschätzung der Stabilität im Hinblick auf die Lawinenprognose und die Pistencharakterisierung im Skirennsport.
Zusammenarbeit mit anderen Instituten
Internationale Ausstrahlung soll laut dem Institut aber auch das «Snow Monitoring Competence Centre» haben. Das SLF beabsichtigt dazu nach eigenen Angaben eine Zusammenarbeit mit ausländischen Forschungsinstituten wie etwa operationellen Warn- und Wetterdiensten in Zentralasien, um die Messmethoden und -instrumente auch in anderen Ländern zu verankern.
Die Weltorganisation für Meteorologie ist eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen mit 193 Mitgliedstaaten und Territorien. Die Organisation fördert unter anderem die weltweite Zusammenarbeit bei der Einrichtung von Stationsnetzen für meteorologische Beobachtungen. (mgt/pb)