11:00 VERSCHIEDENES

Schädliche Quaggamuschel im Zürichsee gefunden

Teaserbild-Quelle: Public Domain, Wikimedia

Im Zürichsee sind schädliche Quaggamuscheln entdeckt worden. Um die Ausbreitung der invasiven Muscheln in weitere Seen zu verhindern, dürfen ab sofort keine Boote im Greifen-, Pfäffiker- und Türlersee mehr eingewassert werden.

Quagga-Muschel

Quelle: Public Domain, Wikimedia

Die Muschel stammt ursprünglich aus dem Schwarzmeerraum. Inzwischen ist sie aber in grossen Teilen Europas und in Nordamerika verbreitet.

Boote, die sich bereits in einem dieser Seen befinden, dürften dort bleiben, heisst es in einer Mitteilung der Zürcher Baudirektion von Freitag. Ab 2025 sollen dann auch Kapitäne, die über einen Trockenplatz verfügen, ihr Boot wieder im Greifen-, Pfäffiker- oder Türlersee einwassern können.

Es wird dann aber für im Kanton Zürich immatrikulierte Boote eine «Heimgewässer»-Regelung eingeführt: Ein Wechsel von einem Gewässer in ein anderes wird verboten. Ausserkantonale Boote dürfen ab 2025 nicht mehr in Zürcher Seen und Flussabschnitte einwassern.

Diese Übergangsmassnahmen gelten bis zur Einführung einer Schiffsmelde- und Schiffsreinigungspflicht für immatrikulierte Boote, die von einem Gewässer in ein anderes wechseln. Die entsprechenden rechtlichen und organisatorischen Grundlagen arbeitet der Kanton derzeit aus.

Auch bei Kleinbooten und Wassersportausrüstung besteht eine Gefahr, dass von Auge kaum sichtbare Pflanzen und Lebewesen mitreisen. Auch Stand-Up-Paddel, Kanus, Ruder- und Schlauchboten müssen bei jedem Gewässerwechsel kontrolliert, mit heissem Wasser gereinigt und vollständig getrocknet werden. Das gleiche gilt für Fischerei- und Tauchausrüstung.

Mit diesen Massnahmen soll verhindert werden, dass sich die Quaggamuschel auch im Greifen-, Pfäffiker- und Türlersee ausbreitet und deren wertvolle und geschützte Ökosysteme gefährdet.

Quaggamuschel seit längerem im Zürichsee

Ein Forscherteam des Wasserforschungsinstituts Eawag hatte anfangs September im Zürcher Seebecken sowie vor Thalwil einzelne Exemplare der Quaggamuschel gefunden, wie die Baudirektion schreibt. «Aufgrund der Grösse der Muscheln ist davon auszugehen, dass diese sich bereits seit einiger Zeit im Zürichsee befinden.»

Die Muschel stammt ursprünglich aus dem Schwarzmeerraum. Inzwischen ist sie aber in grossen Teilen Europas und in Nordamerika verbreitet. Sie kommt insbesondere in Seen und in langsam fliessenden Flüssen vor.

Auch in Schweizer Seen macht sie sich breit und sorgt gemäss der Zürcher Baudirektion dabei für Probleme: «Sie verdrängt einheimische Tierarten und kann Wasserfassungen für Trinkwasser und Energienutzung verstopfen sowie Ufer- und Hafenanlagen überwuchern.»

Sei die Quaggamuschel einmal in einem Gewässer nachgewiesen, sei es kaum mehr möglich, sie wieder loszuwerden. Zentral sei deshalb, jene Gewässer zu schützen, in denen sie nach aktuellem Kenntnisstand nicht vorkomme. (pb/sda)

Weitere Informationen zur korrekten Reinigung unter: zh.ch/blinde-passagiere

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