Fantastisch elastisch: Roboter für ferne Planeten und Krisengebiete
Er kann sowohl über dem Mars als auch über von Katastrophen heimgesuchten, äusserst schwer zugänglichen Gebieten abspringen: ein Roboter, der Stürze aus rund 200 Meter übersteht. Entwickelt haben den zähen Helfer Wissenschaftler der University of California in Berkeley in Zusammenarbeit mit der Nasa.
Quelle: squishy-robotics.com
Der Roboter nach der Landung.
Dass er Stürze aus grosser Höhe überstehen kann, liegt an seiner fussballartigen, äusserst nachgiebigen Hülle. Sie federt den Aufschlag beim Fall ab, während sich der eigentliche Roboter im Innern des „Balls“ befindet. Er ist mit zahlreichen elastischen, senkrechten Stäben an der Hülle befestigt. Die Stäbe sind wiederum mit Kabeln verbunden, die sich ausdehnen und zusammenziehen können. Damit kann er sich auf dem Grund ähnlich wie ein Kraulschwimmer fortbewegen. Ausgerüstet mit speziellen Sensoren, könne der Roboter etwa über Katastrophengebieten abgesetzt werden, um sie etwa auf giftige Gase zu überprüfen, erklärt Alice Agogino, Professorin für Maschinenbau an der kalifornischen Hochschule. Er ist kann damit laut Agogino schneller als eine Drohne. Selbst auf Trümmern könne der Roboter landen, ohne nennenswerte Schäden davon zu tragen. - Die Nasa unterstützt das Projekt, weil sie einen solchen Roboter einsetzen will, wenn es einmal zu einer Annäherung an den Saturn-Mond Titan kommen soll.
Der Roboter diene dazu, zu retten, Kosten und Risiken zu minimieren sowie schnelle Antworten aus Krisenregionen zu bekommen, so Agogino. Die Idee für den Soft-Roboter kam Agogino, nachdem sie Berichte über Rettungseinsätze des Roten Kreuzes und des Roten Halbmonds bei Katastrophen gelesen hatte. Berichten der Hilfsorganisationen zufolge sind innerhalb von zwanzig Jahren 400 Ersthelfer bei Einsätzen ums Leben gekommen. Viele davon hätten überleben können, wenn sie rechtzeitig über die Situation vor Ort informiert gewesen wären, sagt Agogino. Das könne ihr Roboter leisten. (mai/mgt)