Neue Publikation: Die 98 Burgen des Kantons Aargau
Der Kanton Aargau ist ein Burgenkanton. Das zeigt eine neue Publikation der Kantonsarchäologie: Knapp 100 Burgen werden im Buch «Die Burgen des Kantons Aargau» vorgestellt. Das Werk fasst den Kenntnisstand zu den Burgen im Kanton zusammen.
Quelle: Kantonsarchäologie Aargau
Die Burg Lenzburg wurde im 15. Jahrhundert zum Landvogteischloss ausgebaut und im 17/18. Jahrhundert kamen Festungselemente hinzu.
Burgen prägen die Landschaft. Ihre oft weithin sichtbaren Ruinen sind beliebte Ausflugsziele, Landmarken und Erholungsorte. Burgruinen seien aber auch Schauplätze von Geschichten, Sagen und von historischen Ereignissen, hiess es unlängst in einer Mitteilung des Aargauer Departements Bildung, Kultur und Sport.
Einige dieser Burgen wurden vor Jahrtausenden zu Landvogtschlössern oder in wohnliche Landsitze umgebaut. Wiederum andere wurden zu Festungen ausgebaut – die mächtige Aarburg zum Beispiel. Heute dienen die Bauten teilweise als Sitz von Museen, Institutionen oder werden gar immer noch bewohnt.
98 Burgen im Kanton Aargau
Ein Grossteil dieser historischen Bauten im Kanton ist laut der Direktion nur schriftlich in Quellen bezeugt oder liegt unsichtbar im Boden verborgen. Insgesamt 98 Bauten sind es.
Und sie alle sind Teil der neuen Publikation «Die Burgen des Kantons Aargau» von Peter Frey in der Reihe «Archäologie im Aargau». Das Werk fasst den aktuellen Kenntnisstand zu den Burgen im Kanton zusammen. Vorgestellt werden so etwa Resultate aus archäologischen Untersuchungen von 34 Burgen, aber auch der Wissensstand zu allen anderen, dem Autor bekannten Burgen.
Peter Frey war 44 Jahre lang in der Kantonsarchäologie als Grabungstechniker und Leiter des Bereichs Mittelalter tätig. Die Arbeit an der Publikation erfolgte gemäss Mitteilung nach seiner Pensionierung im Jahr 2017. Das Buch ist nunmehr die sechste Publikation in der Reihe «Archäologie im Aargau».
Quelle: Kantonsarchäologie Aargau
Die grösste Burganlage des Kantons ziert den Umschlag des Buches: Die Ruine Schenkenberg bei Thalheim.
Von Herrenhöfen, Adelssitzen und Schlössern
Neben einem umfangreichen Katalog der Burgen bietet das Buch auch eine Einleitung zum Adel im Aargau und den mittelalterlichen Adelsstizen. Denn die Entwicklung der Burg nahm ihren Ursprung in den Herrenhöfen des Frühmittelalters, die bislang kaum erforscht sind. Aus dem Aargau sind nur vier Herrenhöfe in Effingen, Fahr, Herznach und Villigen archäologisch untersucht.
Diese machen laut der Direktion aber schon mehr als die Hälfte der insgesamt in der Schweiz untersuchten Herrenhöfen aus dem Frühmittelalter aus. Bedingt durch räuberische Einfälle wurden Herrenhöfe im späten Frühmittelalter, in der Zeit vom 8. bis zum 10. Jahrhundert, befestigt und zu sogenannten Fluchtburgen ausgebaut.
Aus ihnen gingen schliesslich die Burgen hervor, die dem Adel als Wohnsitz und Herrschaftszentrum diente. Gebaut wurden diese meist auf markanten Anhöhen – wie etwa die Lenzburg –, in flachen Talböden an Flussübergängen oder, wie das Schloss Hallwyl, in der Niederung des Aabachs am unteren Ende des Hallwilersees. (mgt/pb)
Das reich bebilderte Buch «Die Burgen des Kantons Aargau» ist beim Verlag Librum Publishers & Editors erschienen. Es ist kostenfrei in digitaler Form oder auch als Hardcover gedruckt im Buchhandel erhältlich: librum-publishers.com
Quelle: Kantonsarchäologie Aargau
Der Kanton Aargau ist ein Burgenkanton. Das zeigt die neue Publikation mit 98 vorgestellten Burgen eindrücklich.