Mobilfunknetz: Über eine Million Schweizer nutzen 5G
Über 1.1 Millionen der Schweizer Bevölkerung nutzt ein 5G-fähiges Gerät, etwa ein Smartphone oder ein Tablet. Die Anzahl dürfte steigen, wie aktuelle Erhebungen des Schweizerischen Verbandes der Telekommunikation (Asut) bei den Mobilfunknetzbetreibern zeigen.
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Die Nutzung von Tablets und Smartphones nimmt zu - und damit auch die Nachrage nach 5G-Netzen.
Auch die Zahl an Wohnungen oder Büros, deren Internetanschluss über einen 5G-Router erfolgt, nimmt laut Asut laufend zu (Fixed-Wireless-Access). Damit wächst die 5G-Nutzung schneller, als wie dies bei der Einführung von 4G/LTE vor rund zehn Jahren der Fall gewesen ist.
Grosse Auswahl an Smartphones, Tablets und Co.
Weil bereits über 4 Millionen Kunden ein Mobilfunk-Abonnement, das 5G unterstützt, haben, rechnet der Verband in der Schweiz mit einer weiterhin einer raschen Zunahme der 5G-Nutzung. Dazu trage auch die grosse Auswahl an 5G-fähigen Geräten bei. So stehen den Konsumenten derzeit unter über 60 5G-fähige Geräten von rund einem Dutzend Herstellern zur Wahl; Zum Beispiel Smartphones, Tablets, Laptops oder Hotspots.
Die rasche 5G-Verbreitung bestätigt laut Asut einen bekannten Trend: Konsumenten sind bereit, namhafte Beträge für ICT-Equipment wie Smartphones oder Computer auszugeben. Im internationalen Vergleich rangiert die Schweiz bei den ICT-Pro-Kopf-Ausgaben unter den Top 3. Im Gegenzug haben Kunden jedoch auch hohe Erwartungen an die Mobilfunknetze.
4G-Netze stossen an ihre Grenzen
Derweil stossen die bestehenden 4G-Netze zunehmend an ihre Leistungsgrenzen. In den Mobilfunknetzen droht laut Asut schon bald ein Datenstau.
Als sie die 4G-Netze vor knapp zehn Jahren eingeführt worden sind, war der Datenverkehr noch 200 Mal kleiner als heute und es wurden drei Mal weniger Endgeräte genutzt wurde. Wie eine aktuelle Studie von Sotomo verdeutlicht, tragen vor allem ländliche Gebiete zu dieser Entwicklung bei. Eine Analyse nach Gemeinden zeige nicht nur, dass kein digitaler Graben zwischen Stadt und Land mehr existiere, hiess es dazu in der Medienmitteilung von Sotomo. „In absoluten Zahlen weisen ländliche Gebiete, insbesondere der Alpenraum, sogar den höchsten durchschnittlichen Datenverbrauch auf.“ Wie Sotomo-Geschäftsführer und Studienleiter Michael Hermann erklärt, seien mobile Daten gerade in abgelegenen Regionen mit einer wenig entwickelten Netzinfrastruktur besonders wichtig.
Derweil warnt Asut, dass die Modernisierung der Mobilfunkinfrastruktur zum Flaschenhals werden kann. Der Verband fordert daher bessere Rahmenbedingungen und einfachere Bewilligungsverfahren für Mobilfunk.
5G hat in der Schweiz einen Schnellstart erlebt, ist seither aber arg ins Stocken geraten. 5G-Gegner und Behörden leisten Widerstand gegen den Ausbau der neuen Mobilfunktechnik. Einige Kantone und Gemeinden haben Moratorien verhängt. (mgt/sda/mai)
Internettipp: Link zur Studie von Sotomo https://succesuisse.ch