Mit winzigen Saunen Goldlaubfrösche vor dem Aussterben retten
Der Chytridpilz hat zahlreiche Amphibienarten zum Aussterben gebracht. Zwei australische Forscher wollen den Tieren - aktuell dem Goldlaubfrosch in Australien - helfen, sich gegen den Pilz zu schützen. Mit kleinen Hotspots oder Mini-Saunen, etwa aus Ziegelsteinen.
Quelle: JJ Harrison, eigenes Werk, CC BY-SA 3.0
Die der Chytridpilz ist der Grund, dessentwegen sich der Goldlaubfrosch in Australien massiv dezimiert hat.
Er ist die Ursache dafür, dass manche Amphibienarten weltweit ausgestorben sind: der Chytridpilz oder der Batrachochytrium dendrobatidis. Der Pilz etabliert sich in der Regel in einem Gebiet dauerhaft. Das heisst, grassiert er einmal, ist ihm kaum mehr beizukommen. Bei manchen Arten hat eine Infektion tödliche Folgen. So sind Fachleuten zufolge von den mit dem Pilz befallenen Arten bereits 90 ausgestorben oder gelten in der freien Wildbahn als ausgestorben. Bei weiteren 124 Arten hat sich die Zahl der Tiere um 90 Prozent dezimiert.
In Australien, wo dem Pilz laut der australischen Macquarie Universität dem Pilz bereits sechs Arten zum Opfer gefallen sind, leidet besonders der Goldlaubfrosch unter der Chytridiomykose: Er ist mittlerweile aus über 90 Prozent seines ursprünglichen Verbreitungsgebietes verschwunden. Massnahmen, mit denen sich die Infektionen nachhaltig und flächendeckend bekämpfen lassen, gibt es kaum.
Auskurieren im Ziegelstein
Quelle: Anthony Waddle
Die Frösche sollen sich in Minisaunen - oder vielmehr in den Löchern von Ziegelsteinen - aufwärmen und auskurieren.
Das wollen Anthony Waddle und Rick Shine von der Macquarie Universität dies mit einer Art Minisaunen ändern, in denen sich die grün-golden gefärbten Frösche auskurieren und damit auch widerstandsfähiger gegen die Pilz werden können. Wie das geht, zeigen sie in einer Studie auf, die vor kurzem in der Fachzeitschrift Nature veröffentlicht worden ist.
«Der
Pilz wird nicht verschwinden», sagt Shine. Aber mit unserem
verhaltensökologischen Eingriff könnten die Tiere in der Chytridiomykose
koexistieren. Die beiden Wissenschaftler haben herausgefunden, dass den
Fröschen Wärme hilft um sich von einem Befall zu erholen. Sie stellten
dazu kleine Hotspots-Unterschlupfe auf - etwa aus Ziegelsteinen oder in
Form kleiner PVC-Gewächshäuser. Suchen die Tiere diese warmen Plätze
oder vielmehr diese Minisaunen auf, steigt ihre Körpertemperatur und
dies wiederum tötet die Pilze ab. «Es ist im Prinzip eine Mini-Kur für
Frösche», erklärt Waddle dazu. Er hat auch weiter festgestellt, dass
Frösche, die eine Pilzinfektion überleben, danach widerstandsfähiger
gegen einen künftigen Befall sind. (mai)