Lärmschutz: Thurgau plant Tempo 30 auf sechs Kantonsstrassen
Der Kanton Thurgau plant Tempo 30 auf sechs Kantonsstrassen in Arbon, Bischofszell, Ermatingen, Kreuzlingen, Sirnach und Steckborn. Die Bevölkerung soll so vor Strassenlärm geschützt werden. Die Projekte werden nach den Sommerferien öffentlich aufgelegt.
Noch offen sei die Umsetzung von Tempo 30 auf den Kantonsstrassen in der Innenstadt von Frauenfeld, hiess es am Mittwoch an einer Medienkonferenz des Kantons in Steckborn. Bereits Realität ist Tempo 30 auf der Seestrasse in Berlingen und auf einem Teil der Winterthurerstrasse in Sirnach.
Stark befahrene Kantonsstrassen analysiert
Die Tempo-30-Strecken basieren auf einer Analyse sämtlicher stark befahrener Kantonsstrassen im Thurgau. Die rechtlichen Grundlagen bilden das Umweltschutzgesetz und die Lärmschutz-Verordnung des Bundes. Letztere verpflichtet die Kantone, alle zu lärmigen Kantonsstrassen zu sanieren.
Das kantonale Tiefbauamt verfügt dazu seit 2022 über eine neue Lärm- und Ruheschutzstrategie. Diese legt fest, dass bei allen Strassenbau- und Unterhaltsprojekten in erster Priorität Lärmschutzmassnahmen an der Quelle geprüft werden. Dazu gehören lärmarme Beläge, die Herabsetzung der Höchstgeschwindigkeit und verkehrslenkende Massnahmen.
Kein flächendeckendes Tempo 30
In den meisten Fällen bringe ein lärmarmer Strassenbelag die nötige Verbesserung, erklärte Bau- und Umweltdirektor Dominik Diezi. «Eine Temporeduktion als einschneidendste Massnahme wird nur angeordnet, wo keine mildere Massnahme möglich ist.» Es gebe also kein flächendeckendes Tempo 30 in Städten und Gemeinden, sondern gezielt nur dort, wo es für den Lärmschutz notwendig sei.
Der Kanton wird die Projekte der sechs geplanten Tempo-30-Strassenabschnitte voraussichtlich nach den Sommerferien öffentlich auflegen. Mit einer Umsetzung ist frühestens Ende 2023 zu rechnen – vorausgesetzt, dass es keine Einsprachen gibt. (sda/pb)