Kloster Einsiedeln: Photovoltaik-Anlage zur Stromversorgung
Nicht nur auf den Segen von oben, sondern auch auf Sonnenenergie will man im Kloster Einsiedeln in Zukunft setzen. Auf der klösterlichen Reithalle will die Genossenschaft Erneuerbare Energien Einsiedeln (G3E) eine Photovoltaik-Anlage errichtet lassen.
Rund 1‘100 Quadratmeter gross ist das Flachdach der Reithalle. Hier sollen die Paneele der Photovoltaikanlage befestigt werden. Dies berichtete kürzlich der „Einsiedler Anzeiger“. Die Anlage soll rund 200‘000 Kilowattstunden Strom liefern, das entspricht dem Durchschnittsverbrauch von rund 50 Haushalten. Das Baugesuch wurde bereits von der Genossenschaft und dem Kloster beim Bezirk eingereicht. 280‘000 Franken soll die Photovoltaik-Anlage kosten.
Quelle: Roland zh_CC BY-SA 3.0
Blick auf die Anlage von Kloster Einsiedeln.
Zustimmung Denkmalpflege nötig
Sollten keine Einsprachen erfolgen, kann bereits kommenden Juni mit der Inbetriebnahme der Anlage gerechnet werden. Der gesamte Strom aus der Photovoltaikanlage soll dem Kloster zugutekommen, gab G3E-Präsident Ruedi Bopp dem „Einsiedler Anzeiger“ Auskunft. Sie könne somit gut 20 Prozent des Strombedarfs abdecken. Das Kloster werde den Strom zum Fixpreis für einen festgelegten Zeitraum der Genossenschaft abkaufen. Danach gehe die Anlage in den Besitz des Klosters über.
Allerdings ist noch bis zum Baustart eine weitere Hürde zu nehmen: Auch die Denkmalpflege hat ein Wort mitzureden, schliesslich findet sich die Anlage in der unmittelbaren Nähe des Klostergebäudes. (cb)
Quelle: Marc O. Gloor, Zurich_CC BY-SA 3.0
Flugaufnahme Kloster Einsiedeln
Der bedeutendste Barockbau der Schweiz
Quelle: Markus Bernet_CC BY-SA 2.5
Kloster Einsiedeln Fassade
Die Geschichte von Kloster Einsiedeln geht bis ins Jahr 828 zurück. Der Benediktiner Meinrad vom Kloster Reichenau zog als Einsiedler auf den Ezelpass zurück. Dort erbaute er 835 eine Klause mit einer kleinen Kapelle. Lange nach seinem gewaltsamen Tod wurde die Meinradszelle um 900 wieder zum Anziehungspunkt für Einsiedler. Sie machten die Gegend urbar. 934 wurden die Einsiedler durch den Strassburger Dompropst Eberhard zum Benediktinerkloster zusammengefasst.
Die Gründung des Stifts erfolgte am 27.Oktober 947 durch König Otto I.. Er überliess den Mönchen per Schenkung Ländereien. Dazu gehörte auch die Insel Ufenau im Zürichsee. Das Stift Einsiedeln erhielt ausserdem die freie Abtwahl und Immunität. Das Kloster ist nicht Teil einer Diözese, sondern hat den Status einer Territorialabtei.
Die Anlage gilt als eine der bedeutendsten Schweizer Barockbauten und entstand in drei Etappen von 1674 bis 1735. In der Klosterkirche befindet sich zudem das grösste Deckenfresko der Schweiz. Die Gnadenkapelle und vor allem aber die Schwarze Madonna ziehen alljährlich zahllose Pilger an. Das Kloster ist auch ein Etappenort des Jakobswegs.
In der Klostergemeinschaft leben heute rund 50 Mönche. Sie sind in Schule, Wallfahrts- und Pfarreiseelsorge tätig und verrichten zahlreiche Arbeiten innerhalb des Klosters. (cb)
Quelle: Christoph Radtke_CC BY 3.0
Kloster Einsiedeln soll eine Photovoltaikanlage erhalten. Sie wird auf die Reithallemontiert und deckt 20 Prozent des durchschnittliche Strombedarfs ab.