Kanton Bern warnt vor Ausbreitung der Quagga-Muschel
Die Quagga-Muschel droht sich im Kanton Bern auszubreiten. Aktuell besteht die Gefahr, dass die gebietsfremde Muschelart in den Thuner- und Brienzersee verschleppt wird.
Quelle: Motte 123 / wikicommons
Nachaufnahme des Schädlings: Die Muschel ist zwar nur wenige Zentimeter lang, kann sich aber in Tiefen vermehren, in denen keine anderen Schalentiere vorkommen.
Das teilte die bernische Bau- und Verkehrsdirektion am Montag mit. Der Kanton hat deshalb nach 2020 eine zweite Sensibilisierungskampagne gestartet, die sich an die Besitzer von Booten richtet. Beim Kraftwerk Aarberg wurde zudem ein Waschplatz für Boote eingerichtet.
Die Quagga-Muschel stammt aus dem Schwarzmeer-Gebiet und breitet sich seit einigen Jahren in hiesigen Seen und Flüssen aus. Sie kann zu beträchtlichen Schäden an Wasserinfrastrukturen und Ökosystemen führen.
Quaggamuscheln als «Blinde Passagiere»
Die Muscheln und deren Larven können sich an Schiffsrümpfen, im Bilgenwasser und in Kühlwasserschläuchen der Motoren festsetzen. Sport- und Fischerboote, die zwischen Gewässern wechseln, können die Muscheln als «blinde Passagiere» weiterverbreiten. Die Kampagne «Stopp Quagga!» ruft dazu auf, nur mit sauberen und trockenen Booten in einen anderen See einzuwassern.
Im Bodensee wurde die Quagga-Muschel 2016 entdeckt. 2020 wurde sie im Bielersee nachgewiesen. Auch im Genfer-, Neuenburger- und Murtensee hat sie sich in den letzten Jahren massiv ausgebreitet, ebenso in der Aare unterhalb des Bielersees.
Hat sich die Muschel einmal in einem Gewässer festgesetzt,
gibt es keine Möglichkeit sie wieder zu entfernen. Sie schädigt nicht nur das
Ökosystem, sondern beeinflusst auch die Fischerei und sorgt für Probleme bei
den Trinkwasserversorgern. (sda/pb)