09:46 VERSCHIEDENES

Impulse für die Raumentwicklung

Teaserbild-Quelle: artistico/Pixabay

Um das Ziel einer nachhaltigen Raumentwicklung zu erreichen, hat der Bund von 2014 bis 2018 31 Modellvorhaben von Kantonen, Gemeinden, Unternehmen, Verbänden und weiteren regionalen Akteuren unterstützt. Mit den Projekten sollten neue Wege gegangen, die Lebensqualität erhalten, gute wirtschaftliche Rahmenbedingungen geschaffen und dabei die Ressourcen geschont werden. Die Erkenntnisse wurden nun präsentiert.

Mit den Modellvorhaben sollen neue Ansätze für die Umsetzung einer nachhaltigen Raumentwicklung erprobt werden (Symbolbild: Luzern aus der Vogelperspektive).

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Mit den Modellvorhaben sollen neue Ansätze für die Umsetzung einer nachhaltigen Raumentwicklung erprobt werden (Symbolbild: Luzern aus der Vogelperspektive).

Im Umgang mit dem knapper werdenden Raum sind neue Herangehensweisen notwendig. Genau hier setzen acht Bundesämter (siehe Box) mit ihrem Programm «Modellvorhaben Nachhaltige Raumentwicklung» an: Lokalen, regionalen und kantonalen Akteuren wird ein Anreiz geboten, innovative Lösungsideen zur Raumentwicklung zu entwickeln und diese vor Ort zu erproben.

Von 149 eingereichten Projekten konnte der Bund zwischen 2014 und 2018 insgesamt 31 Modellvorhaben mit insgesamt 3,4 Millionen Franken unterstützen. Die zukunftsweisenden Ideen aus dieser nun abgeschlossenen Phase des Programms könnten zu Vorbildern für ähnliche Projekte in anderen Regionen werden, schreiben das Bundesamt für Raumentwicklung (ARE) und die beteiligten Bundesämter in einer gemeinsamen Mitteilung. Um diese Wechselwirkung zu fördern, wird das Programm als offenes und flexibles Gefäss weitergeführt.

Mehr Kooperation, mehr Know-how

In vielen der 31 Projekte sei die Zusammenarbeit zwischen den Gemeinden und den Kantonen verbessert worden, so die Mitteilung weiter. Über administrative Grenzen hinweg hätten sich neue Netzwerke und Governance-Strukturen gebildet.

Diese Netzwerke sind die Basis für stabile Beziehungen und neues Wissen. So seien Leitfäden, Merkblätter und Musterpläne angefertigt worden, die auf andere Regionen übertragbar sind. Gemäss der Medienmitteilung konnte vielfach auch ein monetärer Nutzen erzielt werden: Den Projektverantwortlichen vor Ort sei es gelungen, die lokale Wertschöpfung zu erhöhen oder touristische Angebote besser zu vermarkten.

Auch auf Bundesebene sind die Modellvorhaben gemäss ARE ein Gewinn: Man finde nun rascher und einfacher passende Formen für die horizontale Kooperation zwischen Bundesämtern einerseits und für die vertikale Zusammenarbeit mit den Kantonen und regionalen Akteuren andererseits. Zudem würden die Bundesämter von guten Beispielen und Lösungen für die Umsetzung des Raumplanungsgesetzes oder für die Gestaltung der Politik für die ländlichen Räume und Berggebiete profitieren.

Ideen für die Entwicklung nach innen

Eine an der Abschlusstagung vom 28. August 2018 in Bern präsentierte Auswertung der Modellvorhaben zeigt: Die Innenentwicklung, die eine bauliche Verdichtung bedingt, erfordert eine neue Planungskultur. Eine bestehende Siedlung weiterzuentwickeln ist ungleich komplexer als auf der grünen Wiese zu bauen. Denn es sind zusätzliche Akteure betroffen, von denen viele mit neuen Aufgaben konfrontiert werden, auf die sie nicht oder nur ungenügend vorbereitet sind.

Ausserdem werden Grundbesitzer oder Anwohner, die von Massnahmen zur Innenentwicklung direkt betroffen sind, häufig zu spät oder gar nicht in die Planung einbezogen.

Zur Überwindung solcher Hürden bestehe nun dank der Modellvorhaben ein reicher Erfahrungsschatz, betonen die beteiligten Bundesämter. Neben der Siedlungsentwicklung waren die Modellvorhaben auf die Freiraumentwicklung in Agglomerationen, ein ausreichendes und bedürfnisgerechtes Wohnraumangebot, die Wirtschaftsförderung in funktionalen Räumen oder die nachhaltige Nutzung und Inwertsetzung der natürlichen Ressourcen ausgerichtet.

Wissenstransfer mit Fachberichten

Die vorliegenden sechs Auswertungsberichte kommen teilweise zu verblüffend einfachen – in der Umsetzung aber höchstwahrscheinlich durchaus herausfordernden – Ergebnissen: Der Schlüssel für eine kluge Nutzung des Raums seien sensibilisierte und motivierte Akteure. Im Idealfall würden diese ein übereinstimmendes Zielbild erarbeiten und einen gemeinsamen Weg verfolgen, erfolgversprechende Lösungsansätze austauschen, alle verfügbaren Instrumente nutzen und denken und über administrative Grenzen hinaus planen.

Die Berichte enthalten viele Beispiele, direkt nutzbare Checklisten, methodische Vorschläge sowie Tipps und ermöglichen so einen direkten Wissenstransfer. Gleichzeitig sollen die Publikationen dazu anregen, regional passende Wege zu finden und Neues auszuprobieren. (nsi/mgt)

www.modellvorhaben.ch

Publikation «Freiraumentwicklung in Agglomerationen fördern»

Beteiligte am Programm «Modellvorhaben Nachhaltige Raumentwicklung»

Für die dritte Phase des Programmes «Modellvorhaben Nachhaltige Raumentwicklung» wurde die sektorenübergreifende Zusammenarbeit auf Bundesebene noch stärker intensiviert. Acht Bundesstellen beteiligen sich am Programm und unterstützen 31 Projekte in fünf Themenschwerpunkten. Neben dem federführenden Bundesamt für Raumentwicklung ARE beteiligen sich das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco), die Bundesämter für Umwelt (Bafu), Landwirtschaft (BLW), Wohnungswesen (BWO), Gesundheit (BAG), Strassen (Astra) sowie Sport (Baspo). (mgt)

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