Hinkelstein im Kanton Bern entdeckt?
In Kehrsatz BE ist eine Wohn- und Gewerbeüberbauung geplant. Weil sich im Boden Überreste bronzezeitlichen Dorfes befinden wird der Grund vom Archäologischen Dienst des Kantons grossflächig untersucht. Dabei sind die Archäologen auf einen grossen, monolithischen Quarzsandstein gestossen. Der ovale, auf der einen Seite spitz zulaufende Brocken ist zwei Meter lang, 1,3 Meter breit und wiegt schätzungsweise zwei bis drei Tonnen. Er hat damit die typische Forme eines Menhirs oder „Hinkelsteins“.
Ob es sich tatsächlich um einen solchen handelt, steht jedoch noch nicht fest. Dies sollen weitere Untersuchungen klären. Der Stein wird dazu „sorgfältig umplatziert“ und vor der Witterung geschützt.
An seiner Oberfläche sei nicht erkennbar, ob der Stein bearbeitet worden sei, heisst es in der Medienmitteilung. Laut den Archäologen deuten aber Spuren im Boden darauf hin, dass er einst aufrecht aufgestellt gewesen sein könnte und dass man ihn zu Beginn oder während der bronzezeitlichen Besiedlung in eine Grube legte. Wahrscheinlich hatte er bei der Anlage der Siedlung eine Rolle gespielt. Dafür spricht die Lage des Steins: Er befindet sich in gleicher Distanz zu mehreren Hausüberresten. Möglicherweise haben sich laut den Fachleuten vom Archäologischen Dienst in seiner Umgebung weitere Steine befunden haben, die bislang nicht freigelegt worden sind. Die Wissenschafter können sich auch vorstellen, dass der Stein bereits in der Jungsteinzeit auf dem Gelände aufgestellt worden war und beim Bau der bronzezeitlichen Häuser aus Platzgründen verschoben worden ist.
Nach Abschluss der Ausgrabung ist geplant, den Stein in der Nähe aufzustellen und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. - Die Grabungsarbeiten dauern noch bis ins kommende Jahr. (mai/mgt)