Hiag: Erfolgreich in schwierigem Umfeld
Das Immobiliengesellschaft Hiag kann in allen drei Geschäftsfeldern Erfolge ausweisen. Höhere Mieterträge und Verkäufe von Liegenschaften trugen zum guten Ergebnis bei. Wertsteigerungen des Entwicklungsportfolios kompensierten Abwertungen. Die Dividende wird erhöht.
Quelle: zvg
Für den Elektrosensoren-Herstellers LEM baute die Immobiliengesellschaft Hiag zusammen mit den Architekturbüros CCHE und Itten+Brechbühl den neuen Hauptsitz.
Das Immobilienunternehmen Hiag hat ein erfolgreiches Geschäftsjahr hinter sich. Alle drei Geschäftsfelder, Arealentwicklung, Portfolio- und Asset-Management sowie Transaktionen, trugen massgeblich zum Unternehmenserfolg bei. Die Mieterträge wurden deutlich gesteigert und die Leerstände konnten auf einen rekordtiefen Wert gesenkt werden.
Deutliche Wertsteigerungen im Entwicklungsportfolio ermöglichten, den zinsbedingten Abwertungstrend bei den Bestandsliegenschaften abzufedern, wie das Unternehmen in einer Mitteilung schreibt. Die Verkäufe von nicht strategiekonformen Liegenschaften und Stockwerkeigentumseinheiten leisteten einen substanziellen Ergebnisbeitrag.
Entwicklungsportfolio kompensiert Abwertungen
Der Liegenschaftsertrag wurde im Geschäftsjahr 2023 um 3,9 Prozent auf 70,3 Millionen Franken (2022: 67.7 Mio. CHF) gesteigert. Dazu beigetragen haben die Reduktion des Leerstands von 6,4 auf rekordtiefe 4,0 Prozent. Die im Betriebsaufwand enthaltenen Aufwendungen für Immobilien bewegten sich mit rund 16,6 Prozent des Liegenschaftsertrags im erwarteten und üblichen Rahmen.
Im Geschäftsjahr 2023 leistete auch das Transaktionsgeschäft einen Beitrag zum guten Ergebnis. Im Berichtszeitraum wurden vier nicht mehr strategiekonforme Liegenschaften zu im Schnitt rund 15 Prozent über den Bilanzwerten liegenden Preisen verkauft. Der Bruttoerfolg der im Berichtsjahr veräusserten Liegenschaften betrug 16,7 Millionen Franken (2022: 6,0 Mio. CHF).
Robuster Immobilienmarkt
Trotz des starken Zinsanstiegs in jüngerer Vergangenheit beurteilt das Unternehmen den Schweizer Immobilienmarkt bisher als robust. Gemessen an der markanten Zinssteigerung ist laut Mitteilung die Abwertung der Bestandsliegenschaften im Geschäftsjahr 2023 mit 2,4 Prozent beziehungsweise 27,4 Millionen Franken erwartungsgemäss moderat ausgefallen.
Mit Fortschritten im Entwicklungsportfolio habe der Wertverlust weitgehend kompensiert werden können. Das Entwicklungsportfolio wurde netto um 3,4 Prozent oder 25,4 Millionen Franken höher bewertet. Insgesamt resultierte laut Mitteilung eine leichte Abwertung des gesamten Immobilienportfolios in der Höhe von 1,9 Millionen Franken, was 0,1 Prozent entspricht.
Syndikatskredit erhöht Finanzierungssicherheit
Hiag verfügt weiterhin über eine solide Bilanzstruktur mit einer hohen Eigenkapitalquote von 53,9 Prozent (Vorjahr: 53,1%) und einem tiefen Loan-to-Value (LTV) von netto 39,8 Prozent (Vorjahr: 40,9%). Die Unterzeichnung einer syndizierten Kreditlinie im Volumen von 500 Millionen Franken und mit einer Laufzeit von 5 Jahren stärke die finanzielle und unternehmerische Resilienz der Hiag, wie es weiter heisst.
Der Syndikatskredit löste einen Grossteil der bestehenden Hypotheken ab. Es werden noch maximal 10 Prozent der Finanzierungen grundpfandgesichert sein. Derzeit werden 30 Prozent der Syndikatskreditlinie beansprucht, was Spielraum bei der Finanzierung künftiger Projekte und bei Refinanzierungen bietet. Das Immobilienunternehmen Hiag verfolgt weiterhin eine konservative Finanzierungspolitik.
Der Nachhaltigkeitsbericht berücksichtigt auch die Empfehlungen der Task Force on Climate-Related Financial Disclosures (TCFD) und wird neu separat publiziert. Zudem wurden einzelne Kennzahlen im Nachhaltigkeitsbericht einer unabhängigen externen Prüfung unterzogen.
Mehr Dividende
Die aktuelle Geschäftsentwicklung und die Nachfrage nach den angebotenen Flächen seien erfreulich. Auch die Entwicklungsprojekte kommen planmässig voran. Hiag erwartet, dass sich der Schweizer Immobilienmarkt, insbesondere die Nachfrage nach Mietflächen an zentralen und für die jeweilige Nutzung gut erschlossenen Lagen, weiterhin robust entwickeln wird. Das Unternehmen rechnet für 2024 mit einer Steigerung des Liegenschaftsertrags von rund 6 Prozent und einer weiteren Reduktion der Leerstandsquote.
Auch die Verkäufe der Stockwerkeigentumseinheiten dürften im laufenden Jahr einen positiven Erfolgsbeitrag leisten, wie es weiter heisst. Einiges weise zudem darauf hin, dass die Zinsentwicklung ihren Gipfel erreicht hat. Aufgrund der Unternehmensleistung beantragt der Verwaltungsrat der Generalversammlung eine im Vergleich zum Vorjahr um 6,9 Prozent höhere Ausschüttung von 3,10 Franken je Aktie. 75 Prozent der Ausschüttung soll aus den Kapitaleinlagereserven erfolgen. (mgt/sts)