Gelder für Generalinventur im Historischen Museum Basel bewilligt
Der Basler Grosse Rat hat am Mittwoch eine Summe von 6,2 Millionen Franken für eine Generalinventur der Sammlung im Historischen Museum Basel bewilligt. Eine Betriebsanalyse hatte im Herbst 2019 in diesem Bereich grosse Mängel aufgezeigt.
Quelle: M.Strīķis, CC BY-SA 3.0, Wikimedia Commons
Das Historische Museum Basel ist in der Barfüsserkirche untergebracht.
Die Gelder für die Generalinventur waren im Grundsatz im Grossen Rat kaum bestritten und wurden mit nur einer Gegenstimme auch bewilligt. Einige Sprecher von bürgerlichen Fraktionen gaben aber einem «unguten Gefühl zum Ausdruck, weil im Museumsbereich einmal mehr Versäumnisse aus der Vergangenheit mit viel Geld ausgeräumt werden müssten.
Mit der Generalinventur sollen die rund 300'000 Sammlungsobjekte gesamthaft in der Datenbank des Museums erfasst werden. Die befristete Erhöhung der Mittel solle dem Museum ermöglichen, das komplexe Inventarisierungsprojekt in den kommenden fünf Jahren anzupacken und umzusetzen.
Grosse Defizite bei der Inventarisierung
Eine vom Basler Präsidialdepartement in Auftrag gegebene Betriebsanalyse hatte beim Unterhalt und der Inventarisierung der Sammlung des Historischen Museums grosse Defizite registriert. Der inzwischen freigestellte Museumsdirektor Marc Fehlmann hatte bei der Präsentation der Betriebsanalyse Anfang September 2019 gesagt, dass die Standorte von zwei Dritteln der Sammlungsobjekte oder -konvolute nicht bekannt seien.
Die Regierung hatte die Museumsdirektion im Nachgang der Betriebsanalyse damit beauftragt, einen Vorschlag zur Umsetzung einer Generalinventur mit einer Kostenschätzung vorzulegen. Der Umsetzungsvorschlag sieht nun neben einer neuen Zählung, der fotografischen Dokumentierung sowie einer elektronischen Etikettierung der Objekte eine Deklaration des jeweiligen Zustands vor.
Die Generalinventur ist nur eines der grossen Projekte, die auf das Museum warten. Die Betriebsanalyse hatte auch grosse Mängel bei der Lagerung der nicht ausgestellten Sammlungsobjekte festgestellt. Sie seien heute auf acht, zum Teil ungenügend eingerichtete und geschützte Standorten verstreut, hiess es. Das Bau- und Verkehrsdepartement und Immobilien Basel-Stadt haben den Auftrag, die Errichtung eines neuen zentralen Sammlungsdepots zu prüfen. (sda)