16:34 VERSCHIEDENES

Geheimnis um Erbauer der Dolmen gelüftet

Teaserbild-Quelle: LoggaWiggler, Pixabay, Pixabay-Lizenz

Bislang war nicht klar, was für Gesellschaften die Dolmen erbauten und in ihrer Nähe ihre Toten bestattete. Ein internationales Forscherteam ist ihnen mittels Genanalyse auf die Spur gekommen.

Quelle: Andreas F. Borchert, CC BY-SA 4.0, Wikimedia

Dolmen in Carrowmore: Der Ort gilt als eine der dichtesten und grössten Megalithanlagen von Irland, er entstand zwischen 4000 und 2500 v. Chr.

Vor rund 11‘000 Jahren begann sich die Landwirtschaft vom fruchtbaren Halbmond – er umfasst das den heutigen Irak, Libanon, Israel, Palästina, Jordanien und den Norden Syriens – auszubreiten. Rund 4000 vor Christus hatten Ackerbau und Viehzucht den Norden Europas erreicht. Und damit auch wenig später die Dolmen: Bauten aus unbehauenen, grossen Steinblöcken, in deren Nähe sich in der Regel Gräber finden. Bislang war weder der Ursprung der Monumente klar, noch von welchen Gesellschaften sie errichtet worden sind.

Dieses Rätsel will nun internationales Forscherteam unter Leitung der Universität von Uppsala gelöst haben. Die Wissenschaftler untersuchten dazu die Genome der menschlichen Überreste, die Umfeld von fünf solch steinzeitlicher Grabstätten in Irland, Schottland, Tschechien und Schweden gefunden worden waren. Nachdem sie die DNA aus Knochen und Zähnen zur Genomsequenzierung extrahiert hatten, verglichen sie diese Daten mit den Genen von Menschen der Steinzeit aus anderen Teilen Europas.

Familiengräber von patriarchalen Gesellschaften?

Dabei zeigte sich, dass die Menschen, die in der Nähe der fünf Dolmen ihre letzte Ruhe gefunden hatten, jeweils im ersten und zweiten Grad miteinander verwandt gewesen sind. Überdies weisen ihre Gene grosse Ähnlichkeit mit jenen von Bauern in West- und Nordeuropa sowie mit einigen Gruppen im heutigen Spanien auf. Zudem geht aus der Analyse jener Toten, die bei den beiden Dolmen in Irland begraben worden waren, auch hervor, dass dort im Vergleich zu den anderen Dolmen deutlich mehr Männer als Frauen bestattet worden sind.

Die „eindeutigen väterlichen Abstammungslinien“ verbunden mit einer Überrepräsentation von Männern in einigen Gräbern sowie die klaren Verwandschaftsbeziehungen deuten laut Mattias Jakobsson von der Universität Uppsala, darauf hin dass sie einer patriarchalen Gesellschaft angehörten. Sie stellten keine zufällige Auswahl aus einer grösseren Gruppe einer steinzeitlichen Bauerngemeinde dar, wird Jakobosson in der Medienmitteilung der Universität Uppsala zitiert. (mai)

Auch interessant

Anzeige

Firmenprofile

MC-Bauchemie AG

Finden Sie über die neuen Firmenprofile bequem und unkompliziert Kontakte zu Handwerkern und Herstellern.

Reports

analyse

Kostenfreie Reports zur Bauindustrie

Jetzt noch mehr inhaltsstarke Quartalsanalysen, kostenlos für Baublatt Abonnent*innen. Neben der Baublatt Analyse, die neu «Baublatt Project Categories» heisst, erhalten Sie ab April 2025 zwei brandneue Reports als Zusatz. Erfahren Sie hier was «Baublatt Top Players» und «Baublatt Regional Projects» zu bieten haben – wie gewohnt digital, prägnant und graphisch auf den Punkt gebracht.

Dossier

Spannendes aus Print und Online für Abonnenten
© James Sullivan, unsplash

Spannendes aus Print und Online für Abonnenten

Dieses Dossier enthält die Artikel aus den letzten Baublatt-Ausgaben sowie Geschichten, die exklusiv auf baublatt.ch erscheinen. Dabei geht es unter anderem um die Baukonjunktur, neue Bauverfahren, Erkenntnisse aus der Forschung, aktuelle Bauprojekte oder um besonders interessante Baustellen.

Bauaufträge

Alle Bauaufträge

Newsletter abonnieren

newsico

Mit dem Baublatt-Newsletter erhalten Sie regelmässig relevante, unabhängige News zu aktuellen Themen der Baubranche.