Geberit kann sich in schwierigem Umfeld behaupten
Geberit hat im ersten Halbjahr 2024 leicht weniger umgesetzt, die operative Marge dank tieferen Materialpreisen aber gehalten. Angesichts des starken Frankens und der Flaute in der Baubranche erwartet der Sanitärtechnikkonzern für das Gesamtjahr nun einen Umsatz auf Vorjahreshöhe.
Quelle: Geberit
Einen robusten Verlauf verspricht sich Geberit global gesehen schliesslich vom Renovationsgeschäft, das rund 60 Prozent des Umsatzes ausmacht.
Im ersten Semester sank der Nettoumsatz der Geberit-Gruppe um 1,4 Prozent auf 1,64 Milliarden Franken. Bereinigt um negative Währungseffekte in der Höhe von 52 Millionen Franken resultierte beim Umsatz ein Wachstum von 1,7 Prozent, wie Geberit mitteilte. Der Betriebsgewinn vor Abschreibungen und Amortisationen (Ebitda) lag um 1,6 Prozent tiefer als in der Vorjahresperiode bei 518 Millionen Franken. Die entsprechende Marge habe sich jedoch nur minimal um 0,1 Prozentpunkte auf 31,6 Prozent vermindert und sei damit deutlich über dem angestrebten Zielkorridor von 28 bis 30 Prozent geblieben. Das Nettoergebnis nahm um 5,0 Prozent 350 Millionen Franken ab. Grund für den stärkeren Rückgang des Nettoergebnisses nennt das Unternehmen die deutlich höhere Steuerrate, hauptsächlich wegen der seit 2024 gültigen OECD-Mindestbesteuerung.
Dynamik im zweiten Quartal angezogen
Nach einem organischen Umsatzminus von 1,4 Prozent im ersten Quartal hat die Dynamik im zweiten Quartal (+5,2%) wieder deutlich angezogen. Grund dafür waren laut der Mitteilung eine schwache Vorjahresperiode und der Wiederaufbau von Lagerbeständen beim Grosshandel. Die Nachfrage in den Endmärkten sei aber weiterhin rückläufig geblieben.
Regional gesehen legte die von einer Bauflaute geschwächte Hauptregion Europa währungsbereinigt um 1,1 Prozent zu. Ebenfalls positiv entwickelten sich die Regionen Nahost/Afrika (+9,4 Prozent), Fernost/Pazifik (+6,0 Prozent) und Amerika (+2,0 Prozent). Mehr Umsatz brachten dabei die Installations- und Spülsysteme sowie die Rohrleitungen von Geberit, während das Geschäft mit den Badezimmersystemen leicht rückläufig war.
Umsatz auf Vorjahreshöhe erwartet
Zur Jahreshälfte macht Geberit wie gewohnt erste konkrete Angaben zum Gesamtjahr. Demnach stellt der Konzern einen Umsatz in lokalen Währungen auf Vorjahreshöhe sowie erneut eine Ebitda-Marge von rund 29 Prozent in Aussicht. Das Management geht weiterhin von einer schrumpfenden Bauindustrie aus, vor allem in Nordeuropa, Deutschland und Österreich. In der Schweiz dürfte sich die Neubautätigkeit aufgrund der tieferen Inflation und der niedrigeren Zinsen positiver entwickeln, wie es in der Mitteilung heisst.
Ausserhalb Europas rechnet der Konzern für das laufende Jahr mit einem gemischten Bild. Die Umsätze in Indien, der Golfregion oder Ägypten dürften zulegen, jene in China allerdings schrumpfen. Einen robusten Verlauf verspricht sich Geberit global gesehen schliesslich vom Renovationsgeschäft, das rund 60 Prozent des Umsatzes ausmacht. (awp / sda / sts)