Frostschäden: Die kalte Brise der Klimaerwärmung
Bäume leiden unter der Klimaerwärmung und beginnen zu Unzeiten auszutreiben. Die Folge: Es kommt vermehrt zu Frostschäden. Und dies wirkt sich auf Agrar- und Forstwirtschaft aus.
Quelle: ausgustmuench, Flickr, CC
Die Rosskastanie zählt zu den Bäumen, die im Zuge der wärmeren Temperaturen zu früh austreiben.
Was auf den ersten Blick widersprüchlich scheint, ist auf den zweiten Blick logisch: Im Zuge der globalen Klimaerwärmung leiden Bäume immer öfter unter Frostschäden. In der Folge nehmen die Frostschäden zu, was sich negativ auf die Forst- und Agrarwirtschaft auswirkt. Die höheren Temperaturen sorgen dafür, dass Pflanzen und Bäume früher austreiben. Oft dann, wenn noch Kälteeinbrüche drohen. Zu diesem Schluss kommt ein internationales Forscherteam der Universität von Ost-Finnland, der Chinesischen Akademie für Wissenschaften und der Zhejiang A&F-Universität.
Laut Frank Berninger von der Universität von Ost-Finnland betrifft dies vor allem Zentraleuropa. Wie die Wissenschaftler feststellten, gilt dies besonders für Bäume im Flachland und Küstennähe. In Höhenlagen sind die Auswirkungen wärmerer Temperaturen offenbar geringer: Gemäss Berninger haben sich die Bäume dort besser angepasst. Sie seien eher fähig, Frostschäden zu vermeiden.
Für ihre Studie haben die Forscher 27 in Mitteleuropa häufige Baumarten untersucht. Anhand von Klimadaten aus den letzten 30 Jahren rekonstruierten sie, wann sie ausgetrieben hatten. Empfindlich reagierten etwa die Rotbuche, der Spitzahorn, die Rosskastanie und die Esche. (mai)