17:42 VERSCHIEDENES

Fotografie: Souvenir von der Grand Tour nach Ägypten

Teaserbild-Quelle: Museum Rietberg, Zürich

Nachdem am 17. November 1869 das erste Schiff den Suezkanal durchquerte hatte, brach in Ägypten ein regelechter Tourismus-Boom aus: Kulturinteressierte aus Europa reisten auf den Spuren der glanzvollen Vergangenheit des Landes mit dem Schiff von Kairo aus über den Nil bis nach Abu Simbel. Ein beliebtes Souvenir waren Fotografien von Pyramiden, Tempeln, Skulpturen und malerischen Strassenszenen. Besonders erfolgreich betrieben die Fotografen Pascal Sebah und Emile Béchard aus Kairo dieses Geschäft.

Ein Teil ihres umfangreichen Bilderschatzes ist zurzeit im Rietberg Museum in Zürich in der Sonderausstellung „Traumbild Ägypten - Frühe Fotografien von Pascal Sebah und Emile Bechard“ zu sehen. Die Aufnahmen aus der Zeit zwischen 1870 und 1880 erzählen nicht nur vom Blick Europas auf den Orient, sondern zeugten schon damals von einer beinahe verlorenen Welt. Dies gilt vor allem für die Ansichten Kairos. In dieser Zeit erfuhr die Stadt einen massiven Wandel: Ismail Pascha, zunächst Gouverneur und später Vizekönig der osmanischen Provinz Ägypten, modernisierte die Stadt ab 1868 nach Pariser Vorbild.

Im Zuge der zum Teil massiven Eingriffe mussten nach und nach zahllose Gebäude weichen. Einer dieser Orte war die Rue du Cairo (Bild), mit ihren kunstvoll geschnitzten Erkern, die Béchard verewigt hat. In ihrer Schärfe wirken sie beinahe überhöht, jede einzelne Arabeske und jeder Riss in der Mauer ist zu sehen. Ähnliches gilt für den Innenhof der mittlerweile mehrere Male restaurierten Tulun-Moschee. Beinahe unwirklich erscheint ein Bild der Cheops-Pyramide, nachdem der Nil über die Ufer getreten war. Die Palmen, die sich im Wasser spiegeln, lassen den Ort als Fata Morgana erscheinen.

Béchard und Sebah dokumentierten auch das neue Kairo. Im Auftrag Ismail Paschas hielten sie auch die grossen Infrastruktuprojekte fest, wie die Brücken, die die mit der Nilinsel Gezira verbanden, oder die Bauarbeiten an der türkisch inspirierten Muhammad-Ali-Moschee. (mai)

Die Ausstellung dauert bis 20. Oktober. Weitere Infos: www.rietberg.ch

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