Filmtipp "Gateways to New York": Der Herr der Brücken
Othmar Ammann hat New Yorks Skyline geprägt: Der Schweizer Ingenieur plante unter anderem die «Verrazzano Narrows Bridge» und die «George Washington Bridge». Davon und von den Skywalkern, die sie gebaut haben, erzählt Martin Witz in seinem Dokumentarfilm.
Als 1964 die ersten Autos über die New Yorker «Verrazzano-Narrows Bridge» rollten, war sie mit einer Gesamtlänge von 2039 Metern die längste Hängebrücke der Welt. Obwohl ihr die nordenglische «Humber Bridge» 1981 diesen Rang abgelaufen hat, ist sie was das Verkehrsaufkommen betrifft, noch immer beeindruckend: Täglich überqueren auf ihr rund 190 000 Fahrzeuge die Meerenge zwischen Manhattan und Staten Island.
Mit dem Namen der Brücke ehrte die Stadt seinerzeit den italienischen Seefahrer Giovanni da Verrazzano, der 1524 die heutige «New York Bay» und den Hudson River entdeckt hatte. Nicht nur wegen ihres Namens steht sie in einem Bezug zu Europa: Die Brücke ist das letzte Werk des Schaffhauser Ingenieurs Othmar Ammann. Als die Bauarbeiten 1959 starteten, war er 80 Jahre alt. «In der Menge geht das Genie, das die Brücke konstruiert hat, beinahe unter: Othmar Ammann», kommentierte ein Nachrichtensprecher fünf Jahre später die Reportage zur Eröffnung. «Mit 85 Jahren erreicht er mit dieser grossartigen Brücke den Höhepunkt seines Lebenswerks.» Die «Verrazzano-Bridge» ist eine von mehreren Brücken, mit der Ammann bis heute das Bild von New York geprägt hat. Sein legendärstes Projekt ist wohl die «George Washington Bridge»: Bei ihrer Eröffnung 1931 hatte sie mit 1067 Metern die weltweit grösste Spannweite.