Filmtipp: Das Labor „Montblanc“
Drei Wissenschaftler haben den Montblanc bestiegen. In aussergewöhnlichen Bildern erzählt ein Film ihre Odyssee und offenbart den Reichtum dieses weltweit einzigartigen natürlichen Forschungslabors. Der Film wird am Samstag auf Arte ausgestrahlt.
Begleitet von zwei Führern und einem Physiologen haben sich die Franzosen Etienne Klein, Physiker und Philosoph, Jacques-Marie Bardintzeff, Geologe und Vulkanologe, sowie die in der Romandie bekannte Schweizer Klimaforscherin Martine Rebetez, Professorin für angewandte Klimatologie und Inhaberin eines gemeinsamen Lehrstuhls der Universität Neuenburg und der WSL, zur Bezwingung des höchsten Alpengipfels aufgemacht. Der in Co-Produktion mit Arte France entstandene, eineinhalbstündige Film vermittelt dem Zuschauer ihre Entdeckungen und Emotionen.
Nach zwei tagen der Akklimatisierung im Hochgebirge folgt der Aufstieg vom Eismeergletscher zum Gipfel des Montblanc. Im Lauf der Besteigung enthüllt sich die Geschichte der Bildung des Massivs und seiner Entwicklung über Jahrmillionen. Alles wird erläutert von Experten, die von der Geologie über die Paläontologie, Geomorphologie, Glaziologie, Geophysik und Botanik bis hin zur Ökologie ein breites Spektrum an Fachgebieten abdecken.
Aus ihren Sorgen machen die Wissenschaftler keinen Hehl: Die Klimaerwärmung wird sämtliche Ökosysteme des massivs destabilisieren. Im 20. Jahrhundert ist die Durchschnittstemperatur hier um 1,5 Grad und damit um ein Dreifaches des weltweiten Durchschnitts gestiegen. Wenn sie um drei Grad steigen würde, könnte sich die vereiste Oberfläche der Alpen um 80 Prozent verringern. „Die Klimaveränderung ist in der alpinen Umwelt schon jetzt sehr deutlich sichtbar. Das Ausmass der Veränderungen wird jedoch im 21. Jahrhundert noch weiter zunehmen“, so Martine Rebetez.
Die Erstausstrahlung des Films „Labor Montblanc“ ist übermorgen Samstag, 4. Juli, um 20.15 Uhr auf Arte (deutsch) und um 20.50 Uhr (französisch). (pd)