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Ferien im Baudenkmal: Wohnen wie einst eine Walliser Bergbauernfamilie in Unterstalden VS

Teaserbild-Quelle: Gataric Fotografie

Ein massiver Steinsockel, darüber ein Strickbau aus wettergegerbtem Holz: Das Casino Unterstalden im gleichnamigen bei Visperterminen VS gelegenen Weiler blickt auf eine 500jährige Geschichte zurück. Seit kurzem wird es von der Stiftung Ferien im Baudenkmal als Ferienhaus vermietet.

Casino Unterstalden

Quelle: Gataric Fotografie

Zeitweise diente eine der Stuben des Hauses das der Dorfjugend während der Fastnachtszeit als Tanzboden.

Im Jahr 1504 erbaut – so ist es zumindest in einer Inschrift auf dem Ofen zu lesen – hat sich das ursprüngliche Haus bis heute nicht gross verändert. Bis auf den Umstand, dass es im Laufe der Zeit mehrere Male mit An- und Ausbauten erweitert worden ist. Davon erzählen die Jahrzahlen auf Deckenbalken: 1735, 1808 und 1867. 

Gewohnt haben hier mehrere Bergbauernfamilien, zum Teil gleichzeitig. Davon erzählen die verschiedenen Hauseingänge und Feuerstellen. Obwohl jede Familie ihren eigenen Wohn- und Schlafraum hatte, nutzten sie die Küche oft gemeinsam. Wie damals in der Region üblich, wohnten sie nicht ganze Jahr über in Unterstalden: Je nach Jahreszeit waren die Familien abwechselnd woanders. Die Winter verbrachte sie im weiter unten gelegenen Visperterminen, nach der Schneeschmelze und im Herbst waren sie in Unterstaden, wo Obst und Gemüse und vor allem aber Wein angebaut wurde. Über die Sommermonate zogen einige von ihnen mit ihrem Vieh weiter in die Höhe in die Maiensässe, wo sie sich auf rund 1450 Metern Höhe als Hirten um die Tiere kümmerten.

Wohnen auf dem Tanzboden

Unterstalden aus der Vogeperspektive

Quelle: Gataric Fotografie

Der Weiler Unterstalden liegt zwischen Visp und Visperterminen in der Nähe des höchstgelegenen Rebbergs von Europa.

Seinen Namen erhielt das Haus übrigens erst in jüngerer Vergangenheit: in den 1950er- und 1960er-Jahren, als eine der grösseren Stuben vor allem in der Fastnachtszeit der Dorfjungend als Tanzboden gedient hatte.  

Schliesslich wurde das stattliche Haus 1981 umfassend saniert und abermals im 2017. Dass dabei der ursprüngliche Zustand des Hauses gewahrt blieb,  ist  laut der Stiftung «Ferien im Baudenkmal» vor allem der «liebevollen Pflege» des damaligen Besitzers zu verdanken. Vor rund zwei Jahren wurde schliesslich der vordere Bereich des Gebäudes auf «Marché Patrimoine», einer Immobilienplattform für Baudenkmäler,  zum Verkauf augeschrieben – und vom heutigen Eigenümerpaar erworben. In der Folge wurden Küche und Bad renoviert. Und seit wenigen Tagen wird es nun über die Stiftung Ferien im Baudenkmal als Ferienhaus vermietet. (mai/mgt)

Weitere Informationen auf https://ferienimbaudenkmal.ch/casino-unterstalden/

Feuerstelle im Casino Unterstalden

Quelle: Gataric Fotografie Casino Unterstalden

Die Küche wurde früher von den Bewohnern oft gemeinsam genutzt.

Casino Unterstalden

Quelle: Gataric Fotografie

Lauschiger Gartensitzplatz mit Reben.

Küche im Casino Unterstalden

Quelle: Gataric Fotografie

Die Küchentüre führt zum Sitzplatz.

Casino Unterstalden

Quelle: Gataric Fotografie

Das Wohnhimmer.

Schlafzimmer im Casino Unterstalden

Quelle: Gataric Fotografie

Eines der beiden Schlafzimmer.

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