Bilderstrecke: Saharastaub in den Skigebieten im Kanton Uri
Es sah aus, als läge ein Sepia-Filter auf der Schweiz: Letztes
Wochenende zog Saharastaub aus Mauretanien, Mali und Algerien über die Alpen
und tauchte alles in orangefarbenes Licht. Dies auch im Kanton Uri, wie
eindrückliche Bilder des Amts für Umwelt zeigen.
Quelle: Kanton Uri, Amt für Umweltschutz
Aussergewöhnliche Stimmung bei der Baustelle in der Reuss.
Aufgrund der Witterung in den nordwestafrikanischen Staaten stieg der Saharastaub bis zu fünf Kilometer in die Höhe und wurde bis nach Europa getragen. In der Schweiz zeigte sich dies in Form einer deutlichen Verfärbung des Himmels. Der Staub hinterliess seine Spuren aber auch auf Schnee und Fenstern. – Und bei den gemessenen Feinstaubwerten.
Messstation auf Jungfraujoch im Saharastaub
So zum Beispiel im Kanton Uri. Bei der Messstation an der A2 in Erstfeld wurden bis zu 140 Mikrogramm Feinstaub pro Kubikmeter gemessen, wie das kantonale Amt für Umweltschutz am Dienstag mitteilte. In Altdorf Gartenmann wurde gar ein Spitzenwert von 214 erreicht, was etwa 10 bis 20 Mal so viel ist, wie unter normalen Umständen gemessen wird.
Ein absoluter Spitzenreiter war aber die Messstation auf dem Jungfraujoch. Da diese sehr hoch gelegen ist, misst sie im Normalfall praktisch keinen Feinstaub. Am vergangenen Samstag lag sie jedoch mitten in der Staubwolke und zeigte am Nachmittag eine Feinstaubbelastung von 768 Mikrogramm pro Kubikmeter an.
Orangefarbene Atmosphäre im Schnee
Das Amt für Umwelt hat einige Aufnahmen des eindrücklichen Spektakels vom Wochenende veröffentlicht. Diese zeigen unter anderem die Skigebiete auf dem Gütsch bei Andermatt oder dem Gemsstock und auch eine Baustelle bei der Reuss, die sich in völligem Kontrast zur orangegefärbten Atmosphäre präsentieren.
Die gesundheitlichen Auswirkungen aus der kurzen, aber hohen Feinstaubbelastung dürften laut Mitteilung gering sein. Denn Saharastaub beinhalte anders als Feinstaub aus Holzfeuerungen oder dem Verkehr keine krebserregenden Russanteile. Über das Jahr gesehen sei der Anteil des Saharafeinstaubs deshalb vernachlässigbar klein. (pb)