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Besondere Orte: Die Geschichte des Gipsabbaus

Teaserbild-Quelle: Bild: Stiftung zur Förderung des Gipsbergwerkes und Gipsmuseums Schleitheim

Interessierte der Erdgeschichte oder des historischen Bergbaus finden im Gipsmuseum Schleitheim SH ein besonderes Erlebnis. Das einzige Museum dieser Art in der Schweiz besitzt einen begehbaren Gipsbergwerkstollen und plant zudem eine Stollenbahn.

Frühere Arbeiter des Gipsbergwerks. (Bild: Stiftung zur Förderung des Gipsbergwerkes und Gipsmuseums Schleitheim)

Quelle: Bild: Stiftung zur Förderung des Gipsbergwerkes und Gipsmuseums Schleitheim

Frühere Arbeiter des Gipsbergwerks.

Die kleine Gemeinde Schleitheim im Kanton Schaffhausen besitzt seit 1938 ein Gipsmuseum, welches den Besuchern Einblicke in den historischen Bergbau der Region und in die Geschichte des Gipsabbaus ermöglichen. «Das Museum gibt mit einer geologischen Karte einen Überblick über die erdgeschichtliche Situation der Region Schleitheim», lässt sich auf der Homepage des Bergwerks nachlesen. Anschaulich dargestellt wird auch die Entstehung des Gipsgesteins vor rund 240 Millionen Jahren. Sogar die Standorte der ober- und unterirdischen Gipsbrüche rund um das Dorf sind in Landschafts- und Vermessungsplänen aus dem 19. Jahrhundert festgehalten. Zudem zeigen ausgestellte Werkzeuge, Beleuchtungsmittel und eine dargestellte Sprengmethode, wie vor über 100 Jahren im Gipsbergwerg gearbeitet wurde.

Das Highlight ist aber der einzige für Besucher noch zugängliche Gipsbergwerkstollen der Schweiz. Ein enger, niedriger Zugangsstollen führt durch die Lockergesteinszone bis zum anstehenden Gipsgestein. Der Weg verläuft weiter durch einen Abschnitt mit einigen Seitenangriffen bis zur eigentlichen Abbauzone. «Die gesamte Strecke ist heute bergmännisch gesichert und elektrisch ausgeleuchtet», versichert das Museum. Verschiedene Sedimentstrukturen lassen sich im Gipsgestein finden, aber auch die heutigen Bewegungen des Berges durch Druck und Wassereinfluss sind zu erkennen. Einige Deckenabstürze in ungesicherten Nebenstollen zeigen zudem die Entstehung sogenannter Dolinen.

Materialtransport durch Stollenbahn

Da der Gips immer wieder in Bewegung ist und grosse Kräfte auf das umliegende Gestein entwickelt, löst sich vereinzeltes Gestein, welches heraustransportiert werden muss. Bei den niedrigen Stollen ist das keine einfache Aufgabe. Zu einer Sanierung des Schaubergwerks gehört demnach nicht nur der stetige Materialtransport. Auch der Durchbruch zu einem verschütteten Schacht ist geplant – so würde ein zweiter Ausgang entstehen. Damit diese Arbeit erfolgen kann, war daher auch eine Lösung für den Materialtransport nötig: Eine Stollenbahn wird gebaut. Unterstützung für dieses Vorhaben erhält das Gipsmuseum vom Regionalen Naturpark Schaffhausen, welcher bereits 70 Prozent der Kosten gedeckt hat. Mit der Bahn soll jedoch nicht nur Gestein und Holz transportiert werden, auch für Personen wird das Gefährt benutzbar sein. (pb/mgt)

Weitere Informationen finden Sie unter: www.museum-schleitheim.ch/gipsmuseum

Serie „Besondere Orte“

Mit der Serie «Besondere Orte» stellen wir in loser Folge spektakuläre oder besonders bemerkenswerte Plätze und Bauten auf der ganzen Welt vor.

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