Bern: Lotusblüte für verstorbene Buddhisten
Als erste Schweizer Stadt hat Bern auf dem Bremgartenfriedhof ein Grabfeld für Buddhisten eröffnet. Der Buddha-Garten beinhaltet zwei Urnenthemengräber in Form von Lotusblüten.
Künftig finden Buddhisten in der Stadt Bern einen würdigen Platz für ihre verstorbenen Angehörigen. Als erste Stadt der Schweiz hat Bern dieser Tage ein Grabfeld für sie eröffnet. Der Buddha-Garten besteht zurzeit aus zwei Urnenthemengräbern in Form von Lotusblüten. Wie es in einer Mitteilung der Stadt heisst, werden in jeder Blüte 30 Grabsockel für Blumenschmuck und Kerzen sowie schmale Aluplatten mit den eingravierten Namen entlang der Beetränder gesetzt. Bepflanzt sind die Lotus-Blüten mit verschiedenen weissblühenden Pflanzen. Ausserdem steht ein grosser Silberahorn auf dem Grabfeld. Sein Erscheinungsbild soll an den Bodhi-Baum erinnern. Damit ist die in Asien heimische Pappelfeige gemeint, unter der Buddha nach tagelanger Meditation erleuchtet wurde. Unter dem Baum sitzt denn auch eine Statue von Buddha, gespendet vom Interkulturellen Buddhistischen Verein. Auf demselben Friedhof will die Stadt laut Mitteilung demnächst auch eine Abdankungsstelle für Hindus schaffen.
In seinen Legislaturrichtlinien 2017-2020 hat sich der Gemeinderat zum Ziel gesetzt, den Angehörigen aller fünf Weltreligionen bedürfnisgerechte Bestattungsarten anzubieten. Bisher konnten auf dem Bremgartenfriedhof neben Christen auch Muslime ihrem Glauben entsprechend bestattet werden. Für letztere existiert ein nach Mekka ausgerichtetes Grabfeld. Angehörige des Judentums finden auf dem Jüdischen Friedhof Bern eine Begräbnisstätte. Auf allen drei Stadtberner Friedhöfen können ausserdem Menschen ohne Religionszugehörigkeit bestattet werden. Mit der Eröffnung des Grabfelds für Buddhisten und der geplanten Abdankungsstelle für Hindus ist das Ziel des Gemeinderats also bereits erreicht. (pd/mt)