14:07 VERSCHIEDENES

Ausstellungstipp: Wenn Baustellen 2000 Jahren Basler Stadtgeschichte

Teaserbild-Quelle: ABBS, Philippe Saurbeck, 2022

Baustellen im Gebiet des Marktplatzes und der angrenzenden Strassen und Gassen brachten zahlreiche Zeugen einer rund 2000jährigen Siedlungsgeschichte ans Tageslicht. Die Funde sind zurzeit in der Ausstellung «Geborgen aus dem Untergrund» im Museum kleines Klingental zu sehen und illustrieren wie sich Basels Innenstadt im Laufe der Jahrhunderte gewandelt hat.

Ausgrabungen an der Freien Strasse im 2022

Quelle: ABBS, Philippe Saurbeck, 2022

Verborgen unter der modernen Flaniermeile: Archäologische Ausgrabungen in der Freien Strasse erzählen von ihrer wechselvollen Geschichte.

Wie veränderte sich der Basler Markplatz und die angrenzenden Strassen und Gassen in den letzten zwei Jahrtausenden? Dieser Frage geht die aktuelle Ausstellung «Geborgen aus dem Untergrund» im Museum Kleines Klingenthal nach und zeigt dazu vielfältigste Fundstücke: Sie reichen vom Bruchstück des Kiefers eines Dromedars über Ofenkacheln und Keramiken bis hin zur römischen Spolie oder vielmehr einem wuchtigen Architekturfragment das in der Freien Strasse ans Licht gelangt war. Vermutlich  hatte man es in spätrömischer Zeit in der Umfassungsmauer des Münsterhügels verbaut. Ihr ursprünglicher Zweck dürfte ein anderer gewesen: Sie hat wohl einst das Gesims eines antiken Grossbaus in Augusta Raurica geschmückt.

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Quelle: ABBS, Philippe Saurbeck, 2022

Die römische Spolie, die an der Freien Strasse zutage kam, zierte einst das Gesims eines antiken Grossbaus in Augusta Raurica.

Das Gros dieser Funde gelangte im Zuge neuerer Ausgrabungen ans Licht und ist im Rahmen der Ausstellung erstmals öffentlich zu sehen: In den letzten rund vier Jahren sanierte die Stadt Basel die Werkleitungen auf dem Marktplatz, in der Freien Strasse und den dazugehörigen Seitengassen.  Zudem wurde ein neues Trassee für die Fernheizungen angelegt. Weil der archäologisch reiche Grund zahlreiche historische Überreste birgt, die weit in die Jahrtausende alte Siedlungsgeschichte der Stadt zurückreichen, begleitete die Archäologische Bodenforschung Basel-Stadt die Bauarbeiten von Anfang an. Daneben stammen weitere Exponate aus früheren Grabungen im selben Umfeld.

Marktplatz wurde im 14. Jahrundert vergrössert

Während es aus römischer Zeit viele Anhaltspunkte gibt, aus denen sich das Ausmass und die Art der Bebauung abschätzen lassen, stammen aus dem Frühmittelalter nur wenige. Allerdings zeugen zahlreiche, teils kostbar ausgestattete Gräber aus der Stadt, davon, dass hier weiterhin gesiedelt worden war. 

Aus dem Spätmittelalter und der frühen Neuzeit gibt es hingegen wieder mehr Funde: Bei Ausgrabungen treffen archäologischen Teams immer wieder auf die Mauerreste von zum Teil einst abgerissenen Gebäuden. Das gilt etwa für den Markplatz, der ursprünglich einiges kleiner als heute gewesen war. Nach einem Brand im Jahr 1377 nutzt der Rat die Gelegenheit und liess den Platz vergrössern, für das Erneuerungsprojekt wurden an der Südseite des Platzes zwölf Häuser abgebrochen. Ein anderes Beispiel ist die Freie Strasse: Im 19. Jahrhundert wurde sie verbreitert - dem Bauvorhaben mussten zahlreiche Altstadthäuser weichen. Mit dem vorletzten Jahrhundert schliesst die Ausstellung auch ab: Sie zeigt wie tiefgreifend sich die Innstadt im Zuge von modernen Platz- und Viertelentwicklungen wandelte.  (mai/mgt)

Geborgen aus dem Untergrund -  Archäologische Funde aus dem Zentrum Basels, bis 16. März 2025
Museum Kleines Klingenthal, Basel
Öffnungszeiten : Mittwoch , 14 bis 17 Uhr / Samstag, 14 bis 17 Uhr / Sonntag, 10 bis 17 Uhr Uhr
Weitere Informationen auf www.mkt.ch

Grabungen am Marktplatz im 2022

Quelle: ABBS, Philippe Saurbeck, 2022

m südlichen Bereich des Marktplatzes, am ehemaligen Kornmarkt, kamen bei kürzlich erfolgten Ausgrabungen Reste einer Häuserzeile zutage, die 1377 einem verheerenden Brand zum Opfer gefallen war.

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