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Ausstellungstipp: Margrit Linck, Schweizer Keramik-Pionierin

Teaserbild-Quelle: Paul Senn

Sie befand sich in einem stetigen Balanceakt zwischen angewandter und freier Kunst: die Keramikerin Margrit Linck (1897-1983). Die Bernerin gilt als eine Pionierin auf ihrem Gebiet. Das Museum für Gestaltung in Zürich widmet ihrem Werk auf dem Toni Areal eine inspirierende Ausstellung.

Keramik von Margrit Linck.

Quelle: Umberto Romito & Ivan Šuta, ZHdK

Zwei gegensätzliche Welten? Freie Kunst und Gebrauchskeramik von Margrit Linck.

Mit den auf Regalen ausgestellten Werken Lincks erinnert die Schau entfernt an ein Töpferatelier. Neben den so zahlreichen wie unterschiedlichen Objekten erzählen Zeichnungen und Fotografien von Lincks vielfältigem Schaffen und ihrer Leidenschaft für Keramik über eine Zeitspanne von 60 Jahren. Des Weiteren kommen Töpfer und Töpferinnen, die in Lincks Atelier tätig gewesen sind, in kurzen Videointerviews zu Wort und erzählen von ihrer Zusammenarbeit mit der Keramikerin.

Erste Schweizerin mit Töpfer-Unternehmen

Margrit Linck hatte Mitte der 1930er-Jahre als erste Frau in der Schweiz eine Töpferei in der Nähe von Bern eröffnet. In einem damals von Männern dominierten Umfeld führte ihren handwerklichen Betrieb mit Erfolg. Orientierte sie sich zu Beginn noch an traditionellen Vorbildern und Techniken der traditionellen Heimberger Keramik, sagte sie sich wenig später von den ursprünglichen Formen los. Sie entwickelte einen eigenständigen Zugang: Gebrauchskeramik war ebenso ein Thema wie die künstlerische Auseinandersetzung mit Ton.

Margrit Linck im Atelier.

Quelle: Paul Senn

Margrit Linck bei der Arbeit in ihrem Atelier.

Lincks Werk vereint so zwei Seiten: serielle Produktion für kommerzielle Zwecke und künstlerische Stücke. Je nachdem löste sie die Grenzen zwischen den beiden Bereichen beinahe auf und schlug auf diese Weise eine Brücke zwischen Kunsthandwerk und freier Kunst. 

Auf ihrer Suche nach Formen und einer neuen gestalterischen Sprache half Linck das Zeichnen: Ihre Entwürfe entstanden zuerst auf Papier, die Arbeit im Dreidimensionalen erfolgte in einem zweiten Schritt. Ausserdem dienten die Zeichnungen als Grundlage für die Zusammenarbeit mit den von ihr beschäftigten Töpferinnen und Töpfern, die nach ihren Anweisungen und im Austausch mit ihr drehten, glasierten und brannten. (mai/mgt)

Die Ausstellung dauert bis 14. April. Weiter Informationen auf https://museum-gestaltung.ch

Figuren von Margrit Linck

Quelle: Unbekannt

Figuren von Margrit Linck im Atelier in Saint Romain im Burgund um 1980.

Gebrauchskeramik von Margrit Linck.

Quelle: Unbekannt

Gebrauchskeramik von Margrit Linck.

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