Ausstellungstipp: Georg Aerni und der Wandel der Landschaft
Das grosse Thema des Architekturfotografen Georg Aerni sind Bauten und Strukturen. Der ausgebildete Architekt hat im Laufe der letzten Jahrzehnte ein vielfältiges, umfangreiches Werk geschaffen. Die Fotostiftung in Winterthur hat seinem jüngeren Werk eine Ausstellung gewidmet.
Quelle: Georg Aerni
Georg Aerni, Lago del Zött, 2011
Im Fokus von Aernis Schaffen stehen urbane Räume, aber auch der Wandel von Landschaften und Bauten im Laufe der Zeit. In seinen jüngeren Arbeiten geht er den Auswirkungen des Bauens auf die Umwelt auf den Grund. Unter anderem mit Bildern von gigantischen, vollständig mit Gewächshäusern zugebauten Landstrichen in Südspanien oder mit Ansichten im Umland von Kairo, wo sich informelle Siedlungen ausbreiten.
All dies geschieht ohne moralischen Zeigefinger. Allenfalls ist ein diskreter Anflug von Ironie erkennbar: Wenn er zum Beispiel Staumauern oder in Stein gehauene Treppen zeigt, auf denen erste Anzeichen von Zerfall sichtbar sind. Oder wenn Rost und Moos fast beiläufig von der Vergänglichkeit erzählen. Ob Baustellen und Ruinen oder Geplantes und Un-geplantes – all dies liegt auf Aernis Fotografien nicht weit auseinander.
Die aktuelle Ausstellung in der Fotostiftung in Winterthur versammelt rund 90 von Aernis neuen, nach 2011 entstandenen Einzelbildern und kleinen Serien. (mgt/mai)
«Georg Aerni – Silent Transition» dauert noch bis 16. Oktober. Weitere Infos unter www.fotostiftung.ch
Quelle: Georg Aerni
Georg Aerni, Menzingen, 2015
Quelle: Georg Aerni
Georg Aerni, Al Masaken, 2018