13:17 VERSCHIEDENES

Grosse Geschichte der kleinen Kiesel im Naturmuseum Winterthur

Teaserbild-Quelle: Donato Caspari, Nautrmuseum WInterthur

Um die grosse Geschichte winziger Steine geht es in der aktuellen Ausstellung im Naturmuseum Winterthur: Sie ist den Kieselsteinen gewidmet, und macht ihre Jahrmillionen alte Vergangenheit, ihre Schönheit aber auch ihre Kostbarkeit zum Thema.

Ausstellung

Quelle: Donato Caspari, Nautrmuseum WInterthur

Mit seiner aktuellen Austellung ist das Naturmuseum in Winterthur ist zurzeit so etwas wie eine Schatztruhe für Kieselsteine.

Kieselsteine erzählen von den natürlichen Kreisläufen auf der Erde: Über Jahrmillionen und Jahrtausende bringen Wasser und Eis mächtige Felsbrocken zum Bersten und Brechen. Als Bruchstücke schieben sie sich Hänge hinunter, verkleinern sich auf ihrer Reise weiter und reiben sich dabei in Bächen und Flüssen an anderen  Steinen, sie werden über den Grund getrieben und geschliffen. Aus Ecken und Kanten werden Rundungen – so lange bis der einstige Felsbrocken zu  Milliarden von Sandkörnern geworden ist.

Was täglich irgendwo verbaut wird, millionenfach an Seeufern lagert oder Wege bedeckt kann spannende Geschichten erzählen. Kieselsteine sind  Thema der aktuellen Ausstellung im Naturmuseum Winterthur «Kleiner Kiesel ganz gross». Dabei geht allerdings nicht nur um Erdgeschichte. Sondern auch darum, wie wertvoll die unscheinbaren Steinchen sind: Kies ist in der Schweiz der einzige, in grossen Mengen vorhandene mineralische Rohstoff. In den über das gesamte Land ver-teilten rund 500 Kies- und Betonwerken werden pro Jahr 30 bis 35 Millionen Kubik-meter Kies abgebaut. Die Kiesbranche gehört mit einem geschätzten Jahresumsatz von einer Milliarde Franken zu den Treibern der Schweizer Wirtschaft. Gleich-zeitig steht der Rohstoff Kies nur begrenzt zur Verfügung,

Nagelfluh und Kunst

Daneben präsentiert die Schau auch eine Arbeit von Andi Rieser (www.andirieser.ch). Der Künstler sammelt und bearbeitet Steine aus der Nagelfluh des Luzerner Napfgebiets. Seine Funde schneidet er mit einer Steinfräse auf, danach poliert er die Schnittflächen. Dabei offenbaren die kleinen Steine ein vielfältiges Innenleben aus Farben, Strukturen und Formen. Eine Auswahl dieser Schnittbilder zeigt er in letztes Jahr erschienenen Band «Nagelfluh». Der Blick ins Innere der Steine hat er mit Makroaufnahmen ergänzt und Landschaftsbildern der Fundgegend gegenübergestellt.

Die Ausstellung dürfte nicht nur erwachsenes Publikum sondern auch Kinder inspirieren, sie soll laut dem Museum Gelegenheit bieten, Kieselsteine neu zu ent-decken. Zudem kann, wer einen beson-deren Kiesel gefunden hat, diesen dem Museum überlassen und so zur Erweiterung der Ausstellung beitragen. (mai)

Die Ausstellung Kleiner Kiesel ganz gross im Naturmuseum Winterthur läuft noch bis 7. Mai
Öffnungszeiten: Mittwoch bis Sonntag, 10 bis 17 Uhr
Weitere Infos zur Ausstellung und Veranstaltungsprogramm auf https://stadt.winterthur.ch/naturmuseum/

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