Archiv-Geschichten: Von Kirchenluft und deren Verbesserung - 3/3
Im dritten und letzten Teil der aktuellen Archiv-Geschichte schreibt Autor Hans Maner über die Fabrikation sogenannter Luftozonifaktoren. Das sind gitterartige Apparate, die nebst Transformator um 1920 in die Verteilungskanäle einer Lüftungsanlage eingebaut wurden.
Quelle: ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv / Fotograf: Lüdi, W. / Dia_282-5726 / CC BY-SA 4.0
Die Kirche von Gentilino um 1941.
Zweite Geschichte: «Kirchenluft und deren Verbesserung» 3/3
Das Ozon ist eine aktive Modifikation des Sauerstoffs; es ist ein farbloses Gas von eigentümlichem, phosporähnlichem Geruch. Seiner chemischen Zusammensetzung nach unterscheidet es sich von dem gewöhnlichen Sauerstoff der Luft nur dadurch, dass sein Molekül nicht wie beim Luftsauerstoff aus 2, sondern aus 3 Atomen besteht; es trägt also die chemische Formel 03. In Berührung mit verbrennlichen oder oxidierbaren Körpern spaltet sich das dritte Sauerstoffatom des Ozons ab, das im Augenblick feiner Abspaltung – im status neocendi – eine intensive Oxydationswirkung auf organische Substanzen, kleinste Lebewesen ausübt und schlechte Gerüche dadurch zu beseitigen vermag, dass es die betreffenden riechenden Verbindungen in geruchlose umwandelt. In der Natur findet sich das Ozon in sehr verdünntem Zustande und in sehr wechselnder Menge in der atmosphärischen Luft, besonders auf Bergeshöhen, in Tannen- und Fichtenwäldern, an der Meeresluft. Auch der bei Gewittern entstehende phosphorartige Geruch ist auf eine, vermutlich durch dunkle elektrische Ladungen hervorgerufene Ozonisierung zurückzuführen.
Die desinfizierten Eigenschaften des Ozons sind schon länger bekannt und wird es zur Sterilisierung von Trinkwasser auch schon geraume Zeit verwendet. Seine Verwendung zur Luftreinigung ist jüngsten Datums. Es kann entweder auf chemischem oder auf elektrischem Wege künstlich hergestellt werden, doch hat die erste Möglichkeit bis heute keine praktische Verwendung finden können. Die Apparate, welche auf elektrischem Wege Ozon erzeugen, lassen sich wieder unterscheiden in solche, welche mit Hochspannung und solche welche mit Niederspannung arbeiten. Auf die einzelnen Systeme, die die verschiedenen Firmen bauen, hier einzugehen, ist nicht unsere Sache.
Quelle: ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv / Fotograf: Unbekannt / PK_011196 / Public Domain Mark
In einem schweizer Bergdorf hatte man ca. 1925 nicht nur eine schöne Aussicht auf die Kirche, sondern auch auf das Wetterhorn.