Archäologie: Spektakulärer Fund aus der Spätbronzezeit bei Salouf
Am Fuss der urgeschichtlichen Siedlung Motta Vallac bei Salouf im Oberhalbstein konnte der Archäologische Dienst Graubünden- (ADG) 80 Objekte aus der Spätbronzezeit bergen. Bei dem Fund handelt sich laut Medienmitteilung des Kantons um «das mit Abstand grösste und bedeutendste Ensemble in Graubünden».
Quelle: zvg
Ein Kupferschatz: die Deponierung aus insgesamt 80 Einzelobjekten.
Seit drei Jahren untersucht der ADG im Rahmen des Forschungsprojekts
«CVMBAT» im Oberhalbstein ein Gefechtsfeld aus der Zeit des römischen
Alpenfeldzugs um 15 v.Chr.
Letzten Herbst hatten die Archäologen das Gebiet um die Crap-Ses-Schlucht mittels Metallsonden untersucht und waren auf der linken Talseite unterhalb der urgeschichtlichen Siedlung Motta Vallac bei Salouf auf eine sogenannte Deponierung aus der Bronzezeit gestossen. Deponierungen sind Ansammlungen von absichtlich niedergelegten, vergrabenen oder versteckten Wertgegenständen, meist aus Metall. Der Fundort hat laut ADG einen engen Bezug zu einer zentralen Verkrehrsroute, die über die Alpen führte.
20 Kilogramm Bronze aus der Zeit vor über 3000 Jahren
Bei
der Ausgrabung gelangten insgesamt 80 Bronzeobjekte mit einem
Gesamtgewicht von rund 20 Kilogramm ans Licht. Sie wurden geborgen und
digital erfasst. Bei den Stücken handelt es sich unter anderem um
sogenannte Gusskuchen oder vielmehr Rohmetallstücke aus Kupfer, die in
der Regel im Zusammenhang mit der Metallproduktion innerhalb der Alpen
stehen. Des weiteren entdeckten die Fachleute bronzezeitliche Sicheln,
mehrere Äxte, ein Fragment einer Säge sowie Schmuck- und
Trachtbestandteile.
Wie der ADG mitteilt, deuten bisherige Analysen
deuten darauf hin, dass die teilweise absichtlich unbrauchbar gemachten
Objekte in einer Holzkiste und in Leder verpackt in der Erde deponiert
worden sind und der Spätbronzezeit zugeordnet werden können respekteive
dem 12./11. Jahrhundert v.Chr. (mgt/mai)
Quelle: zvg
Uner anderem stiessen die Archäologen bei Ausgrabung auf Sicheln, ein Beil und drei Gusskuchen.
Quelle: zvg
Die Sicheln wurden sorgfältig freigelegt.
Quelle: zvg
Das digitale 3D-Modell der Objekte in Fundlage.
Quelle: zvg
Luftbild des Fundorts Salouf-Vostga, im Hintergrund die Ortschaft Salouf, Oberhalbstein/Surses