Museumstipps für die Feiertage
Ein Sofa, zu dem Mae Wests Lippen die Vorlage geliefert hatten, Farbkonzepte im Geist des Bauhaus' in Bern sowie Forensik und Architektur in Basel – das und mehr gibt es in den Baublatt-Museumstipps für die Tage zwischen den Jahren zu entdecken.
Quelle: Vitra Design Museum
Rote Lippen zum drauf sitzen und -liegen: das Sofa "Bocca".
„Objekte der Begierde“, Vitra Design Museum
Mae West, platinblondes Sexsymbol der 30er-Jahre, faszinierte Salvador Dalí. Vor allem ihre Lippen dürften es ihm angetan haben: Sie lieferten die Inspiration für ein knallrotes Sofa, dass er für sein Theatermuseum im spanischen Figueres entworfen hatte. Allerdings war er nicht der einzige, der von West träumte. Das Architekturkollektiv „Studio 65“ brachte mit dem Sofa „Bocca“ (Bild oben) ein solches Möbelstück auf den Markt. Heute ist es längst zur Designikome avanciert. Wer es bewundern will kann dies zurzeit im Vitra Design Museum in Weil am Rhein: Die Ausstellung „Objekte der Begierde“ zeigt auf, wie der Surrealismus das Design beeinflusst hat und stellt Werke von Surrealisten wie Dalí, Max Ernst oder René Magritte Designobjekten gegenüber.
Vitra Design Museum
Charles Eames-Strasse 2, D-79576 Weil am Rhein
Öffnungszeiten: Täglich und an allen Feiertagen von 10 bis 18 Uhr geöffnet, ausser am 24. Dezember (10 bis 14 Uhr).
Weitere Informationen: www.design-museum.de
„Unterm Radar“, Schweizerisches Architekturmuseum
Die italienische Alpengrenze zieht sich der Wasserscheide entlang und verläuft grösstenteils durchs Hochgebirge. Sie erstreckt sich über Schneefelder und Gletscher, die wegen des Klimawandels nach und nach schmelzen. Als Folge davon verschiebt sich nicht nur die Wasserscheide, sondern auch die Grenze. Aus diesem Grund haben Italien, Österreich und die Schweiz im Rahmen zweier bilateraler Abkommen 2008 und 2009 den Begriff der «wandelnden Grenze» eingeführt. Wie sich dies auf das geopolitische Verständnis auswirkt, ist eines der Themen der der Ausstellung «Unterm Radar» im Schweizerischen Architekturmuseum in Basel. Sie zeigt auf, wo Forensik und Architektur überschneiden und was sie gemeinsam haben. Oder aber aber, wie mit Mitteln der Architektur auch Verbrechen aufgeklärt werden können. Dies gilt etwa für den rassistisch motivierten Mord an Halit Yozgat, der 2006 in Kassel in seinem Internetcafé mit zwei Kopfschüssen umgebracht worden war. Mit Hilfe eines 1:1-Modells wurde der Mord rekonstruiert. Dabei stellten sich die Aussagen eines wichtigen Zeugen als widersprüchlich heraus.
Schweizerisches Architekturmuseum
Steinenberg 7, 4051 Basel
Öffnungszeiten: 26. Dezember, 11 bis 17 Uhr, Geschlossen am 24., 25. und 31. Dezember sowie am 1. Januar; an den übrigen Tagen gelten die üblichen Öffnungszeiten (Dienstag und Mittwoch 11 bis 18 Uhr, Donnerstag 11 bis 20:30 Uhr, Samstag und Sonntag 11 bis 17 Uhr)
Weitere Informationen: www.sam-basel.org
„Johannes Itten: Kunst als Leben“, Kunstmuseum Bern
Umfassende Einblicke in das Werk von Johannes Itten (1888-1967) bietet die aktuelle Ausstellung im Kunstmuseum Bern über den Schweizer Künstler, der unter anderem auch am unter Walter Gropius am Bauhaus gelehrt hat. Besonderer Höhepunkt der Schau: Ittens bislang nicht in diesem Umfang ausgestellten Tage- und Skizzenbücher. Sie bringen unter anderem auch seine Farblehre nahe und zeigen, wie sich Itten, der mit naturwissenschaftlichen aber auch esoterischen Ideen seiner Zeit auseinandersetzte.
Kunstmuseum Bern
Adresse: Hodlerstrasse 8, 3011 Bern
Öffnungszeiten an den Feiertagen: An den Feiertagen 24., 26. und 31. Dezember, 1. und 2. Januar von 10h - 17h an den übrigen Tagen ebenfalls geöffnet. Geschlossen am 25. Dezember und am Montag, 30. Dezember.
Weitere Informationen: www.kunstmuseumbern.ch
„Designlabor: Material und Technik“, Museum für Gestaltung Zürich
Längst ist die Materialforschung zu einer Schlüsseldisziplin geworden. Während die Nachhaltigkeit immer wichtiger wird, Ersatzstoffe für bislang verwendete Materialien gesucht sind und Werkstoffe technologisch immer mehr können und dabei leichter und kleiner werden sollen. Das Designlabor stellt 29 neuartige und zum Teil erst kürzlich realisierte Projekte vor. Sie umfassen nachwachsenden Materialien – etwa Pilze und Bakterien - ebenso wie technologische Werkstoffe, wie mit Keramik beschichtete Textilien oder schnell aushärtenden Beton. Ein weiterer Schwerpunkt legt die Schau auf die Digitalisierung, oder vielmehr auf 3D-Druck und neuartige Ansätze, wie die Leistungsfähigkeit von Materialien mit speziellen Verfahren erhöht werden kann.
Museum für Gestaltung
Adresse: Toni-Areal, Pfingstweidstrasse 96, 8005 Zürich
Öffnungszeiten: 26. und 31.12. 10 bis 17 Uhr, 2. Januar 10 bis 17 Uhr, geschlossen am 24.12., 25.12. und 1.1. An den übrigen Tagen Dienstag und Mittwoch 10 bis 17 Uhr. An den übrigen Tagen gelten die üblichen Öffnungszeiten (Mittwoch 10 bis 20 Uhr, Donnerstag bis Sonntag 10 bis 17 Uhr.)
Weitere Informationen: https://museum-gestaltung.ch
(mai)