Mehrheit für Erweiterung von Steinbruch Jakobsberg-Egg
Die Jura-Cement-Fabriken AG in Wildegg produziert rund 18 Prozent des in der Schweiz hergestellten Zements. Das Material bezieht das Unternehmen aus dem Steinbruch «Jakobsberg-Egg», der nun erweitert werden soll.
Quelle: Claudia Bertoldi
Die Jura-Cement-Fabriken AG in Wildegg AG.
Der Aargauer Grosse Rat hatte entschieden, dass der Steinbruch auf dem Gebiet der Gemeinden Auenstein und Veltheim zukünftig ein Materialabbaugebiet von kantonaler Bedeutung werden soll, und den kantonalen Richtplan entsprechend ergänzt.
Um das Abbaugebiet zu erweitern, müssen auch die kommunalen Nutzungsplanungen der Gemeinden Auenstein und Veltheim angepasst werden. Dagegen rege sich vor allem im Veltheimer Ortsteil Au Widerstand, berichtete die Aargauer Zeitung (AZ).
140 Arbeitsplätze in Gefahr
Die derzeitigen Rohstoffreserven reichten nur noch für fünf bis sieben Jahre. Werden nicht neue Ressourcen erschlossen, müsse das Zementwerk Wildegg stillgelegt werden, so die AZ. Denn eine Materialbeschaffung aus grösserer Distanz sei wirtschaftlich und ökologisch nicht sinnvoll.
Zur Herstellung des Baustoffs Zement wird der Kalkstein aus dem Jura genutzt. Bereits im Jahr 1890 wurde die erste Zementfabrik in Wildegg eröffnet. Das Werkder Jura-Cement-Fabriken AG ist ein wichtiger Arbeitgeber in der Region. Fast 140 Arbeitsplätze wären in Gefahr.
Die Erweiterung des Steinbruchs istfür die kommenden 20 Jahren, spätestens bis Ende 2050 geplant. Mit dem Vorhaben soll auf einer Fläche von 8,4 Hektar fast neun Millionen Kubikmeter Material abgebaut werden. Rund sechs Millionen Kubikmeter Kalkstein werden für die Zementproduktion benötigt.
Zu nah amWohngebiet
Die neue Erweiterungszone gliedert sich in drei Abbaugebiete. Vor allem die West-Erweiterung nahe Auenstein ist umstritten. «Die Anwohner leben seit Jahrzehnten mit den Emissionen; mit dem Lärm, den Erschütterungen. Jetzt muss endlich einmal Schluss sein, sie haben genug erduldet», wird ein Gegner der Erweiterung, Sämi Richner zitiert. Auch würde der geplante Rand der Deponie zu nah an bestehenden Wohnhäusern liegen.
Letzte Woche wurde in den beiden betroffenen Gemeinden an der Gemeindeversammlung abgestimmt. Erst in Veltheim, einen Tag später auch in Auenstein, sprach sich die Mehrheit der anwesenden Stimmberechtigten für die Erweiterung aus. (cb)
Quelle: Claudia Bertoldi
Der Erweiterung des Steinbruchs bei Wildegg haben die Stimmberechtigten der beiden betroffenen Gemeinden Auenstein und Veltheim letzte Woche zugetimmt.
Quelle: Claudia Bertoldi
Die Erweiterung des Steinbruchs ermöglicht die Materialversorgung des Werks der Jura-Cement-Fabriken AG bis spätestens 2050.