13 Menhire bei Ausgrabung in Saint-Léonard im Wallis entdeckt
In der Gemeinde Saint-Léonard im Kanton Wallis wurden 13 Hinkelstein entdeckt, die tatsächlich noch aufrecht stehen. Die seltenen Steine wurden bei einer vorgängigen Ausgrabung auf einer Baustelle freigelegt.
Quelle: Gemeindeverwaltung Saint-Léonard
Der Fund ist aussergewöhnlich, insbesondere da die Steine noch immer aufrecht stehen.
Ein sogenannter Menhir – auch Hinkelstein genannt – ist eine aus dem Bretonischen stammende Bezeichnung für einen vorgeschichtlichen, hochragenden Steinblock, der einst von Menschenhand aufgestellt wurde. Menhire sind oft freistehend, einzeln oder mit weiteren Steinen in Kreisen oder in Reihen angeordnet. Einige sind dabei verziert mit Mustern und Spiralen oder menschlichen Darstellungen, andere sind vollkommen unbearbeitet.
Noch stehende Hinkelsteine sind selten
Die Hinkelsteine dienten früher unter anderem zur Markierung von Grenzen oder auch Strassen. Oftmals liegen die steinernen Objekte deshalb auch an Berghängen, natürlichen Anhöhen, Wegesrändern oder an Wasserstellen und Bachläufen und sind durch ihre Grösse von weither gut sichtbar. Bislang wurden Menhire über alle Kontinente verteilt gefunden. Dennoch ist die Entdeckung von insbesondere noch stehenden Hinkelsteinen sehr selten.
Die aussergewöhnlichen Fundstücke in Saint-Léonard konnten bislang noch nicht datiert werden, da die sogenannte Kohlenstoff-14-Analyse des organischen Materials noch nicht abgeschlossen ist, wie die Gemeinde im Zuge der Entdeckung mitteilte. Die Archäologen gehen aber davon aus, dass die Hinkelsteine im Spätneolithikum, zirka 2500 Jahre v. Chr., errichtet wurden.
Grösster Fund seit Petit-Chasseur
Dies, weil das Gebiet in der die Menhire entdeckt wurden, in der Jungsteinzeit sehr aktiv war und zu den bedeutendsten prähistorischen Stätten Europas zählt. So wurden in der Nähe bei der Stadt Sion 2019 bereits sechs senkrecht stehende Menhire gefunden. Dies war einer der grössten Funde, seit 1961 die «Dolmen von Petit-Chasseur» entdeckt wurden – eine Megalithen-Stätte, deren Entstehungszeit auf 2900 bis 2200 v. Chr. geschätzt wird.
Die Ausgrabung und Vermessung in Saint-Léonard sind fast abgeschlossen, wie die Gemeinde weiter mitteilte. Nach Abschluss der Arbeiten sollen die Steine entfernt und für detailliertere Untersuchungen an einen anderen Ort transportiert werden. Die kantonalen und städtischen Behörden entscheiden danach, was mit den Menhiren geschehen soll. (mgt/pb)
Quelle: Gemeindeverwaltung Saint-Léonard
Die Hinkelsteine wurden bei einer vorgängigen Ausgrabung auf einer Baustelle in der Walliser Gemeinde gefunden.
Quelle: Gemeindeverwaltung Saint-Léonard
Die Archäologen gehen davon aus, dass die Hinkelsteine im Spätneolithikum, zirka 2500 Jahre v. Chr., errichtet wurden.
Quelle: Gemeindeverwaltung Saint-Léonard
Die Ausgrabung und Vermessung sind laut Gemeinde fast abgeschlossen. Danach sollen die Steine entfernt und für weitere Untersuchungen an einen anderen Ort transportiert werden.