«Panel Discussion» an der Swissbau: Neue Berufsbilder
An der diesjährigen Swissbau werden neue Berufsbilder und entsprechende Weiterbildungsmöglichkeiten vorgestellt. Diese betreffen nicht nur Planer und Architekten, sondern auch das etablierte Handwerk.
Quelle: Swissbau
Der Klimawandel verlangt die fünf «R» im Bauwesen: Reduce, Reuse, Refurbish, Repurpose und Recycle – zu Deutsch: Reduzieren, Wiederverwerten, Sanieren, Umnutzen und Wiederverwenden.
Die Klimakrise fordert die Baubranche heraus. Damit vollzieht sich ein Bewusstseinswandel. Die akademische Ausbildung schwenkt sukzessive um: Die Studierenden werden für die Verwendung nachwachsender Rohstoffe und den nachhaltigen Einsatz konventioneller Baustoffe sensibilisiert.
Umweltschutz und Nachhaltigkeit
Auch das Handwerk stellt sich für die Zukunft auf. Bei Zimmermann- und Schreinerbetrieben wird der Einkauf von nachhaltig produzierten Holzprodukten immer wichtiger. Zweifellos schlägt sich dies auch in den Endpreisen nieder, doch aktuell ist ein aktiver Verweis auf deren Verwendung ein Marketingvorteil.
Weiter verweisen Schlosser und Metallbauer zunehmend auf ihre Expertise in Sachen Umweltschutz und Nachhaltigkeit. Die Facharbeiter setzen zunehmend umweltschonende Lacke oder sogenannten «grünen» Stahl ein.
Digitale Kompetenzen
Weiter kommen diese Erwerbstätigen nicht darum herum, sich digitale Kompetenzen anzueignen – dies gilt selbst für Kleinstbetriebe. Handwerker eines beliebigen Gewerkes müssen heute imstande sein, per Computer entsprechende Entwurfsdateien zu öffnen und neue Planzeichnungen zu erstellen. Beliebt sind dabei einfach zu bedienende CAD-Programme wie etwa «SolidWorks». Analog zur realen Ausführung werden damit dreidimensionale Bauelemente (wie etwa Holzsparren eines Dachstuhls oder die Metallstufen einer Wendeltreppe) generiert und diese als virtueller Modellbausatz zusammengefügt. Diese Elemente sind durchweg einzeln oder in Gruppen aufrufbar und können zudem mit einer Eigenschaftsliste versehen werden, was dem Building-Information-Modeling (BIM) nicht unähnlich ist.
Quelle: Swissbau
Auch das Handwerk stellt sich für die Zukunft auf. Bei Zimmermann- und Schreinerbetrieben wird der Einkauf von nachhaltig produzierten Holzprodukten immer wichtiger.
Überhaupt wird BIM in der Planung zunehmend bedeutender. Es ist das Gebot der Stunde, dass sich das ausführende Handwerk damit vertraut macht. So kann beispielsweise ein reales Bauteil mit einem Chip versehen werden. Damit erhält der Techniker, der durch ein Gebäude geht, mittels Scanner die entsprechenden Informationen zu diesem Element. Auf diesem Chip sind nicht nur die physikalischen Bauteileigenschaften gespeichert, sondern gegebenenfalls auch Wartungsintervalle, die nach der Bauausführung für das Facility-Management (FM) interessant sind.
Aber auch Architekturschaffende und Bauingenieure werden vermehrt in unkonventionellen Rollen in den Bauprozess eingreifen. Dabei werden sie Probleme an Schnittstellen lösen und zugleich gesamtheitliche Entscheidungen treffen. Und sie werden technische, soziale und räumliche Innovationen anstossen. Was also braucht es heute in der Aus- und Weiterbildung für die Berufe von morgen? Während dieser «Panel Discussion» werden solche wichtigen Themen von Experten erläutert und diskutiert. (rm)
www.swissbau.ch/de/e/architektur-im-aufbruch-neue-berufsbilder