Kolumne zum Donnerstag: Sicher unterwegs!
In der Kolumne zum Donnerstag schreiben Exponenten der Branche über das, was sie bewegt. Heute ist es Benedikt Koch, Direktor des schweizerischen Baumeisterverbands.
Der Sommer ist für viele die Jahreszeit der langen Autofahrten. Entweder fahren wir mit der Familie ans Mittelmeer oder mit Freunden in die Berge. Haben sich alle Mitreisenden – möglicherweise nach langem Hin und Her – auf die Ferien- oder Wochenend-Destination geeinigt, steht schon bald die nächste Herausforderung bevor: die eigentliche Autofahrt. Der Fahrer muss im Familien- oder Freundeskreis, anders als beim einsamen Pendeln, Kompromisse eingehen. Im Idealfall ist dies ein Gewinn für alle. Doch oft sind auch Dauernörgler mit an Bord, denen alles zu langsam geht und die an jeder Kreuzung einen vermeintlich besseren Weg kennen.
Im Arbeitsalltag gibt es ambitionierte Projekte, die wie eine Sommer-Autofahrt voller Herausforderungen sind. So befinden wir uns in der Baubranche mitten auf dem gemeinsamen Weg zum Informationssystem Allianz Bau (Isab). Das Ziel ist der Aufbau und der Betrieb eines Auskunftssystems, welches eine unkomplizierte und verlässliche Erstkontrolle der Baufirmen und der Bauarbeiter ermöglicht.
Verschiedene Organisationen des Bauhaupt- und des Ausbaugewerbes haben sich in den letzten Monaten darauf verständigt, die Reise zu einem Informationssystem gemeinsam in Angriff zu nehmen. Denn eine solche Plattform entfaltet erst dann ihre volle Wirkung, wenn sie einerseits paritätisch auf- gebaut ist und andererseits von sämtlichen Akteuren der Schweizer Bauwirtschaft mitgetragen wird – von den Verbänden des Bauhaupt- und des Ausbaugewerbes ebenso wie von den Gewerkschaften, den Bauherren und den zuständigen Aufsichtsbehörden. Und vor allem, wenn das Informationssystem für die ganze Schweiz gilt.
Nach der Festlegung des Reiseziels geht es jeweils darum, dass sich alle Beteiligten gemeinsam auf den Weg machen, auch wenn er ab und zu beschwerlich erscheinen mag. Denn eines darf man nicht vergessen: Bei anspruchsvollen Projekten besteht die Gefahr, dass der Blick immer weniger nach vorne auf die Stras-se, sondern immer mehr auf mögliche Hindernisse am Strassenrand oder in den Rückspiegel gerichtet wird. Und ganz gefährlich wird es dann, wenn der Projektleitung laufend ins Lenkrad gegriffen wird – aus welchen Gründen auch immer. In diesem Sinne wünsche ich uns allen eine gute und unfallfreie Fahrt, sei dies auf dem Weg in die Ferien oder beim Realisieren von spannenden Projekten.